Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2013 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2013 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
26.03.2024
Infektionen mit Noroviren sind die häufigste Ursache einer epidemischen Gastroenteritis. Noroviren werden in 5 Genogruppen unterschieden (GI, GII, GIV, GVII und GIX). Viren des Genotyps GII sind für die größte Anzahl von Infektionen verantwortlich. Saisonaler Gipfel der Infektionen liegt in der kalten Jahreszeit. Noroviren sind extrem umweltstabil und sind gegenüber alkoholischen Desinfektionsmittel recht unempfindlich.
Erkrankte scheiden die Viren in hohen Konzentrationen mit dem Stuhl sowie mit Erbrochenem aus. Die minimale Infektionsdosis ist mit 10 - 100 Viruspartikel sehr gering.
Die Übertragung erfolgt über Kontaktinfektion mit fäkal verunreinigten Gegenständen, durch orale Aufnahme von virushaltigen Tröpfchen, die beim schwallartigen Erbrechen entstehen sowie durch kontaminierte Lebensmittel.
Die sehr kurze Inkubationszeit beträgt 6-50 Stunden. Initial kommt es zu Übelkeit und abdominellen Krämpfen, gefolgt von schwallartigem Erbrechen und starken nicht blutigen Durchfällen. Die Erkrankung ist beim Immungesunden nach 2-3 Tagen selbstlimitierend. Die Virusausscheidung mit dem Stuhl kann noch weitere 1-2- Wochen andauern.
Die Diagnose erfolgt mittels Virus-Direktnachweis
Polymerase-Kettenreaktion:
Die Amplifikation und Detektion basiert auf dem TaqMan-Format.
Extrahierte RNA wird in einem Reaktionsansatz zunächst revers in die entsprechende cDNA transkribiert und diese wird anschließend mittels PCR amplifiziert. Während des Annealings hybridisieren sowohl die beiden spezifischen PCR-Primer als auch eine, für dieses Detektionsverfahren erforderliche, spezifische fluorogene Sonde am nachzuweisenden Genom. Im gleichzeitig ablaufenden Elongationsschritt (Zwei-Schritt-PCR) wird diese Sonde von der 5`-3`Exonuklease-Aktivität der Taq-Polymerase gespalten, wodurch das Fluoreszenzsignal ansteigt. Übersteigt das Meßsignal einen von der Software des Gerätes berechneten cut-off Wert, so gilt die Probe als "positiv" und der entsprechende PCR-Zyklus, in dem die Fluoreszenz diesen "threshold" übersteigt, wird als "threshold cycle" CTdefiniert.
Die RT-PCR wird mit dem kommerziellen und CE-zertifizierten Kit (PG1405) der Firma R-Biopharm durchgeführt, die die Subtypen von GGI und GGII erfasst. Regulär wird ebenfalls der Subtyp GGIV erfasst.
Geräte: 7500 Real Time PCR System (ABI); Siemens Versant kPCR System; LightCycler (Roche)
Das Untersuchungmateriel sollte taggleich zum Labor transportiert werden. Eine sofortige Vorbereitung des Materials ist erforderlich für eine optimale Aussagekraft des Ergebnisses.
Die Untersuchungsproben werden direkt nach Probeneingang bearbeitet oder bei -20 °C gelagert.
Beurteilung:
Der direkte Erregernachweis belegt eine Infektion mit Noroviren.
Es werden neben der RT-PCR Antigen-ELISAs angeboten, die im Vergleich jedoch eine niedrigere Sensitivität und Spezifität aufweisen als die RT-PCR.
Die Polymerase-Kettenreaktion zur Diagnose eine Noroviren-Infektion ist aktuell keine Kassenleistung!
Mit dieser RT-PCR können Noroviren der Genogruppe I, II und IV nachgewiesen werden.
Infektionsschtutzgesetz:
Nach § 7 IfSG besteht bei direktem Nachweis von Noroviren, soweit er auf eine akute Infektion hinweist, namentliche Meldepflicht an das örtliche Gesundheitsamt.
Literatur: