Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
30.09.2024
Antinukleäre Antikörper (ANA) sind eine Gruppe von Autoantikörpern die gegen Antigene des Zellkerns gerichtet sind. Die Begrifflichkeit umfasst jedoch auch Zielstrukturen, die sich im Zytoplasma befinden sowie mitotische Autoantigene. Im Screeningtest über die indirekte Immunfluoreszenzmikroskopie finden sich auf HEp-2 Zellen Fluoreszenzmuster, die mit dem Vorliegen von ANAs gegen spezifische Autoantigene assoziiert werden können. Die Einteilung der Fluoreszenzmuster erfolgt nach ICAP (International Consensus of ANA Patterns). Der positive Nachweis von ANAs ist Bestandteil der Diagnostik von verschiedenen Autoimmunerkrankungen.
Bei folgenden Erkrankungen ist eine Indikation zur Bestimmung von antinukleären Antikörper gegeben:
Die Diagnostik der ANA erfolgt zunächst als semiquantitativer Screeningtest mittels indirekten Immunfluoreszenztest mit HEp-2 Zellen und Primatenleber als Substrat. Bei einer positiven Reaktion erfolgt die Befundung des ANA-Musters an HEp-2 Zellen nach ICAP. Eine Spezifizierung der Auto-Antikörper erfolgt über einen entsprechenden Line-Blot-Immunoassay oder bei V.a. auf ds-DNA Autoantikörper zusätzlich über einen EliA.
Indirekter Immunfluoreszenz-Test
Objektträger mit HEp-2- Zellen und Primatenleber beschichtet sind werden mit verdünntem Patientenserum inkubiert. Nach einem Waschschritt erfolgt eine Inkubation mit einem FITC-markierten anti-human IgG-Konjugat. Sind in dem Serum antinukleäre Antikörper vorhanden, kommt es zu einer apfelgrünen Fluoreszenz, die unter dem Fluoreszenzmikroskop sichtbar wird.
Line-Blot Immunoassay im Micro-Array Format
Der Test dient der Differenzierung von antinukleären Antikörpern. Auf dem Blotstreifen sind 16 Antigene als Banden aufgetragen, so dass humane Autoantikörpern der Immunglobulinklasse IgG gegen folgende Antigene detektiert werden können: sm/RNP, Sm, SS-A (SS-A 52 und SS-A 60), SS-B, Scl-70, PM-Scl, CENP B, PCNA, dsDNS, Nukleosomen, Histone, ribosomales P0, AMA-M2 und DFS70, Mi-2, Jo-1, Ku. Die Teststreifen werden im ersten Schritt mit den verdünnten Patientenproben inkubiert. Spezifische Antikörper der Klasse IgG binden sich an die jeweiligen Antigene. Um diese Antikörper darzustellen, wird in einem zweiten Schritt mit einem Enzym-markierten Anti-Human-IgG (Enzymkonjugat) inkubiert, das eine anschließende Farbreaktion katalysiert. Die Farbentwicklung wird mit destilliertem Wasser gestoppt.
Wird über das Fluoreszenzmuster an HEp-2 Zellen der Verdacht auf für eine Polymyositis/Dermatomyositis oder eine autoimmune Lebererkrankung gestellt, erfolgt die Spezifizierung über einen entsprechenden Blot.
Reagenzien: ViraChip ANAplus; EUROLINE Myositis-Antigene Profil 3; ViraChip Liver; EUROIMMUN Mosaik HEp-2 / Leber (Affe)
Hämolytische, lipämische und kontaminierte Seren können das Ergebnis verfälschen und werden verworfen.
Proben sind bei + 2°C bis + 8 °C bis zu 14 Tagen stabil. Ist eine längere Lagerung erforderlich, werden die Proben bei -20 °C eingefroren.
Beurteilung:
Indirekter Immunfluoreszenz-Test
Titer |
Patientengruppe |
Befund |
> 1:40 |
Kinder |
positiv |
> 1:80 |
junge Erwachsene |
positiv |
> 1:320 |
ältere Erwachsen |
positiv |
Es gilt zu beachten, dass auch bei Gesunden ANA gefunden werden, die im Alter auch Titer von 1:320 überschreiten können. Die Prävalenz schwankt hier stark. Aus diesem Grund sollten ANA-Untersuchung nur bei entsprechendem klinischen Verdacht angefordert werden, um einer Verunsicherung und Belastung der Patienten durch positives Ergebnis vorzubeugen. Auf der anderen Seite kann der Nachweis von ANA einer Autoimmunerkrankung um Jahre vorausgehen, sodass bei einem positiven Befund klinische Verlaufskontrollen ratsam sind.
Line-Blot Immunoassay
Nachweis von Autoantikörpern bei Autoimmunerkrankungen
Auto-Antikörper gegen |
Autoimmunerkrankung |
RNP/Sm |
|
Sm |
|
SS-A 60 |
|
SS-A 52 |
Anti-Ro52-Ak sind nicht krankheitsspezifisch
|
SS-B
|
|
Scl-70 |
|
PM-Scl |
|
Jo-1 |
|
CENP B |
|
PCNA |
|
dsDNS |
|
Nukleosomen |
|
Histone |
|
Ribosomale P-Proteine (P0) |
|
AMA-M2 |
|
DFS70 |
|
Literaturangaben