Anti-Streptolysin O (ASO)

Indikation

Eine bakterielle Infektion mit Streptokokken der Gruppe A (GAS) verläuft in der Regel als eitrige Infektion der Schleimhäute sowie der Haut- und Weichgewebe. Von besonderer Bedeutung sind Streptokokken-assoziierte Folgeerkrankungen, das akute rheumatische Fieber (ARF) sowie die akute Glomerulonephritis (AGN). 

Die quantitative Bestimmung der humanen Antikörper gegen Streptolysin O (ASO) spielen in der Diagnostik der GAS-Folgeerkrankungen eine wichtige Rolle, da der direkte kulturelle Nachweis von GAS häufig nicht mehr gelingt.
1-3 Wochen nach einer GAS-Infektion können erhöhte ASO-Werte erwartet werden, die höchsten Antikörperkonzentrationen sind nach 3-6 Wochen messbar. Normalwerte stellen sich nach 6-12 Monaten wieder ein.

Methode

Immunologischer Trübungstest (Turbidimetrie)

Humane Antistreptolysin O-Antikörper agglutinieren mit Latexpartikeln. Die mit Streptolysin O-Antigenen beschichtet sind. Der Niederschlag wird turbidimetrisch bestimmt.

Material

• Serum
• Plasma (Li-Heparin, EDTA)

Präanalytik

Störfaktoren: 

In seltenen Fällen kann  eine Gammopathie insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie) zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.

Referenzbereich

• Erwachsene < 200 IU/ml
• Kinder < 6 Jahre  < 150 IU/ml
• Kinder 6 bis 18 Jahre  < 200 IU/ml  - 240 IU/ml 

Hinweise

• Insbesondere nach oropharygealen GAS-Infektionen sind die ASO-Werte erhöht, bei Pyodermien kann die ASO-Reaktion ausbleiben, dies ist insbesondere bei der Abklärung einer Glomerulonephritis zu beachten, die nach Hautinfektionen auftritt.
• Der Abfall der ASO-Konzentration bei Patienten mit rheumatischen Fieber ist von prognostischer Relevanz.

Sonstiges

Literaturangaben 

Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie
(Hrsg.: S. Suerbaum, G-D. Burchard, H.E. Kaufmann, T.F. Schulz)
Springer Verlag 2020 9. Auflage 

Labor u. Diagnose
(L. Thomas, Hrsg.) 
TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main 2012 8. Auflage