Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
19.04.2024
Das Gesamt-Bilirubin setzt sich aus vier Fraktionen zusammen:
Während das Gesamt-Bilirubin unter Zugabe eines Beschleunigers in einer Reaktion mit Diazo-Reagenz bestimmt wird, wird der Nachweis des konjugierten "direkten" Bilirubins ohne Zugabe des Beschleunigers erbracht. Das unkonjugierte "indirekte" Bilirubin ergibt sich aus der Differenz Gesamt-Bilirubin minus direktes Bilirubin. Indikationen zur Bestimmung sind:
Photometrischer Farbtest zur Bestimmung des Gesamt-Bilirubin
Bilirubin + Diazoniumion -Säure-> Azobilirubin
Gesamtbilirubin wird in Anwesenheit eines geeigneten Lösungsmittels mit einem Diazoniumion in stark saurer Lösung gekuppelt. Die Farbintensität des gebildeten roten Azofarbstoffs ist direkt proportional zum Gesamtbilirubin und kann photometrisch bestimmt werden.
Gerät: Vollautomatisches Analysensystem Cobas 8000 c502-Modul (Fa. Roche)
Präanalytische Fehler und Störfaktoren:
Stark hämolytische oder stark lipämische Proben können die Messung stören und zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
Die Einnahme von Medikamenten bei Cyanidvergiftung (Hydroxacobalamin/Cyanokit) verfälscht das Ergebnis.
In seltenen Fällen kann eine monoklonale Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
Körperliche Belastung kann zu erhöhten Gesamt-Bilirubinwerten führen.
Im Rahmen einer Schwangerschaft (3. Trimenon) und Einnahme von oralen Kontrazeptiva werden erniedrigte des Gesamt-Bilirubinwerte gemessen.
Gesamt-Bilirubin |
mg/dl |
Serum/Plasma * |
< 1,2 |
* Thomas L, ed. Labor und Diagnose. Indikation und Bewertung von Laborbefunden für die Medizinische Diagnostik, 7th ed.: TH-Books Verlagsgesellschaft 2007:259-273. |
Bewertung:
Das klinische Korrelat einer Hyperbilirubinämie ist der Ikterus. Er tritt bei Kindern ab einem Wert von 4 mg/dl und bei Erwachsenen ab 3 mg/dl auf.
Prähepatischer Ikterus: Erhöhtes unkonjugiertes Bilirubin, Gesamt-Bilirubin i.d.R. < 6 mg/dl.
Quotient Direktes Bilirubin/Gesamt-Bilirubin (Vorrausgesetzt Gesamt-Bilirubin bis 3 mg/dl):
< 0,33: Hämolytischer Ikterus
> 0,33: Hepatobiliärer Ikterus
Intrahepatischer Ikterus: Hyperbilirubinämie mit Erhöhung der Transaminasen.
Der Anteil von konjugiertem Bilirubin liegt bei > 50%.
Posthepatischer Ikterus: Erhöhtes konjugiertes Bilirubin und Gesamt-Bilirubin, ALAT-Erhöhung.
Hereditäre Hyperbilirubinämien:
Neonatale Hyperbilirubinämie:
Physiologisch transienter unkonjugierter Ikterus begründet in der verminderten Erythrozyten-Überlebeszeit, der unreifen hepatischen Konjugation und dem vermehrten Abbau von Hämoglobin aus Hämatomen und i.R.v. Brustmilchernährung.
Gipfelwerte: Lebenstag 3 bis 5
Pathologisch: Stark erhöhte Were des unkonjugierten Bilirubins und Persistenz über 14 Tage bergen das Risiko einer (unkonjugierten) Bilirubin induzierten neurologischen Dysfunktion (BIND).
Literaturangaben: