CA 72-4

Indikation

Die Bedeutung der CA 72-4-Bestimmung liegt in der Therapie- und Verlaufsbeurteilung folgender Tumore:

• Magenkarzinom

Eine Bedeutung als Zweitmarker besteht beim muzinösen Ovarialkartinom.

Methode

Elektro-Chemi-Lumineszenz-Immunoassay (ECLIA)

Die Probe, ein biotinylierter monoklonaler CA 72-4-Antikörper und ein mit Ruthenium-Komplex markierter monoklonaler CA72-4-spezifischer Antikörper bilden einen Sandwich-Komplex. Nach Zugabe von Streptavidin beschichteten Mikropartikeln wird dieser Komplex über Biotin-Streptavidin Wechselwirkung an die Festphase gebunden. Das Reaktionsgemisch wird in die Messzelle überführt, die Mikropartikel werden durch magnetische Wirkung auf die Oberfläche der Elektrode fixiert und nach einem Waschschritt werden ungebundene Substanzen entfernt. Durch Anlegen einer Spannung wird die Chemilumineszenzemission induziert und mit dem Photomultiplier gemessen.

Gerät: Vollautomatisches Analysensystem Cobas 8000 e801 (Fa. Roche)

Material

•  Serum
• Plasma (Li-Heparin, EDTA)

Präanalytik

Stark lipämische und hämolytische Proben verfälschen die Messergebnisse, ebenso wie ein stark erhöhter Rheumafaktor.

Referenzbereich

< 6,9 U/ml *

* Hahn GJ, Meeker WQ. Statistical Intervals: A Guide for Practitioners. John Wiley & Sons, Inc. New York 1991.

Hinweise

Bewertung:

Konzentrationen oberhalb des Cut off-Wertes kommen auch bei nicht-malignen Erkrankungen vor. Jedoch zeichnet sich CA 72-4 im Vergleich zu anderen Markern mit einer hohen diagnostischen Spezifität aus. Benigne Erkrankungen die zu einer Erhöhung führen können sind:

• Pankreatitis
• Lebererkrankungen
• Lungenerkrankungen
• rheumatische Erkrankungen
• gynäkologische Erkrankungen des Ovars und der Brust

Maligne gynäkologischer Erkrankungen können auch mit erhöhten Werten einhergehen:

• Mammakarzinom
• Zervixkarzinom
• Endometriumkarzinom

Sonstiges

Literaturangaben:

• Labor u. Diagnose (L. Thomas, Hrsg.) TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main 2012 8. Auflage