Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
30.09.2024
Cholesterin wird im Plasma an Apolipoproteine gebunden und transportiert. Cholesterin an Apo B-haltigen Low Density Lipoproteins (LDL) machen ca. zwei Drittel des im normalen Nüchternplasma zirkulierenden Cholesterins aus. Eine Erhöhung ist assoziiert mit der Bildung atherosklerotischer Plaques in den Gefäßwänden und einer erhöhten Mortalität und Morbidität der koronaren Herzkrankheit. Das an Apo A-High Density Lipoproteins (HDL) gebundene Cholesterin macht ca. 25 % aus. Es ist für den Rücktransport überschüssigen Cholesterins aus den Makrophagen in die Leber zuständig, wo es über die Galle ausgeschieden wird. Erniedrigte Werte weisen auf ein erhöhte Risiko der koronaren Herzkrankheit hin. Indikationen zur Bestimmung sind:
Die Bestimmung von Cholesterin in Punktatmaterialien dient zur:
Enzymatischer Farbtest zur Bestimmung des Cholesterins:
Cholesterinester + H2O -Cholesterinesterasen-> Cholesterin + RCOOH
Cholesterin + O2 -Cholesterinoxidasen-> Cholesterin-4-en-3-on + H2O2
2 H2O2 + 4-AAP + Phenol -Peroxidasen-> Chinoniminfarbstoff + 4 H2O
Die Cholesterinester werden unter Einwirkung der Cholesterinesterase in freies Cholesterin und Fettsäuren gespalten. Die Cholesterinoxidase katalysiert die Oxidation von Cholesterin zu Cholesterin-4-en-3-on und Wasserstoffperoxid. Das entstandene Wasserstoffperoxid bildet mit 4-Aminophenazon und Phenol unter katalytischer Wirkung der Peroxidase einen roten Chinoniminfarbstoff. Die Farbintensität des gebildeten Farbstoffs ist direkt proportional zur Cholesterinkonzentration. Sie wird durch Messung der Extinktionszunahme bestimmt.
Homogener enzymatischer Farbtest zur Bestimmung des LDL-Cholesterins:
LDL-Cholesterinester + H2O -Cholesterinesterase + Deteregnz-> Cholesterin + freie Fettsäuren
LDL-Cholesterin + O2 -Cholesterinoxidase-> ∆4-Cholestenon + H2O2
2 H2O2 + 4-Aminoantipyrin +HSDA + H2O + H+ -Peroxidase-> Violettblaues Pigment + 5 H2O
Die Farbintensität des violettblauen Farbstoffs ist direkt proportional der Cholesterinkonzentration und wird photometrisch gemessen.
Homogener enzymatischer Farbtest zur Bestimmung des HDL-Cholesterins:
HDL-Cholesterinester + H2O -PEG-Cholesterinesterase-> HDL-Cholesterin + RCOOH
HDL-Cholesterin + O2 -PEG-Cholesterinoxidase-> ∆4-Cholestenon + H2O
2 H2O2 + 4-Aminoantipyrin + HSDA + H2O -Peroxidase-> violettblauer Farbstoff + 5 H2O
In Gegenwart von Magnesiumionen bildet Dextransulfat selektiv wasserlösliche Komplexe mit LDL, VLDL und Chylomikronen, die gegen PEG-modifizierte Enzyme resistent sind. Nach Ablauf der obigen enzymatischen Reaktionen ist die Farbintensität des violetten Farbstoffs proportional zur Cholesterinkonzentration und wird photometrisch gemessen.
Gerät: Vollautomatisches Analysensystem Cobas 8000 c502-Modul (Fa. Roche)
Präanalytische Fehler und Störfaktoren:
Die Blutentnahme sollte nach einer Ruhezeit ohne mehrminütige Stauung erfolgen.
Für die oben angegebene Messmethodik müssen die Patienten nicht nüchtern sein.
Soll jedoch eine Berechnung der LDL-C-Konzentration erfolgen ist Nüchternheit vor der Blutabnahme erforderlich.
Cholesterin/LDL-Cholesterin:
Stark erhöhte Bilirubinwerte, hämolytische oder stark lipämische Proben können die Messung stören und zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
In seltenen Fällen kann eine monoklonale Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.
HDL-Cholesterin:
Erhöhte Konzentrationen von Fettsäuren, denaturiertemn Proteinen und erhöhte Konzentrationen von Immunglobulinen können zu falsch erhöhten Ergebnissen führen.
Serum/Plasma |
mg/dl |
|
Cholesterin* |
< 200 |
|
LDL-Cholesterin ** |
|
|
Idealbereich |
< 155 |
|
Mäßiges Risiko |
155 – 190 |
|
Hohes Risiko |
> 190 |
|
HDL-Cholesterin *** |
Frauen |
Männer |
Kein Risiko |
> 65 |
> 55 |
Mäßiges Risiko |
65 – 45 |
35 – 55 |
Hohes Risiko |
< 45 |
< 35 |
* Referenzintervall-Empfehlung der NIH: Third Report of the Expert Panel on Detection, Evaluation, and Treatment of High Blood Cholesterol in Adults 2001 |
Bewertung:
Der Gesamt-Cholesterinwert gibt Auskunft darüber, ob eine weitere Diagnostik bezüglich einer Fettstoffwechselstörung erfolgen sollte.
Die LDL-C-Konzentration ist ein Schätzmaß für die LDL-Partikelzahl, welche eine zentrale Rolle in der Artherogenese einnehmen. Sie kann gemessen oder auch über die Friedewald-Formel kalkuliert werden. Diese Berechnung ist jedoch ungenau bei stark erhöhter Triglycerid-Konzentration oder im Rahmen einer Blutabnahme in nicht nüchternem Zustand.
Ein erhöhtes HDL-Cholesterin ist kein Indikator für eine protektive Wirkung bezogen auf das KHK-Risiko. Erniedrigte Werte sind jedoch mit einem erhöhten Risiko assoziiert und sind ein indirektes Maß für den Cholesterin-Wert in VLDL.
Seltene angeborener Erkrankungen wie der Lecithin-Cholesterin-Acyltransferase-Mangel, die Milano-Mutation des Apo A-I und die Tangier-Erkrankung gehen mit erniedrigten HDL-Konzentrationen einher ohne das ein erhöhte atherogenes Risiko betsteht.
Literaturangaben: