Labormedizin der Labor:Medizin Krefeld GmbH - MVZ-Labormedizin Krefeld
MVZ. IHR FACHLABOR AUS KREFELD.
  • Startseite
  • Mitarbeiter
  • Hinweise zur Probenentnahme
  • Leistungsverzeichnis
    • Labormedizin/Molekular-Biologie
    • Mikrobiologie / Virologie
    • Prüflabor
  • Dienstleistungsgebiete
  • Aktuelles
  • Kontakt
D-ML-19493-02-00 - MVZ-Labormedizin Krefeld

Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.

D-ML-19492-02-00 - MVZ-Labormedizin Krefeld

Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.

D-PL-19492-02-00 - MVZ-Labormedizin Krefeld

Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.

Stand:
06.06.2025

Zurück

Cortisol (Serum/Speichel)


Indikation

 
Cortisol wird in den Zellen der Zona fasciculata der Nebennierenrinde nach Stimulation durch ACTH aus Cholesterin synthetisiert und wirkt systemisch über die Glukokortikoid-Rezeptoren Typ I und II. Die physiologische Glukokortikoidkonzentration im Plasma unterliegt einer zirkadianen Rhythmik mit Gipfelwerten im Bereich von 2 - 4 Stunden um den Zeitpunkt des Erwachens und einem Nadir im Bereich von 2 - 4 Stunden um den Zeitpunkt des Einschlafens.
Glukokortikoide haben eine Vielzahl von Wirkungen auf den Körper. Sie wirken dem Insulin entgegen und führen zu einer hyperglykäme, katabolen Stoffwechsellage, aktivieren die Lipolyse und den Muskelabbau. Unter glukokortikoidem Einfluss werden Lymphozyten, eosinophile Granulozyten und Monozyten in den extravasalen Raum umverteilt und vermehrt Erythrozyten und neutrophile Granulozyten aus dem Knochenmark ins Blut freigesetzt.
Eine immunsuppressive Wirkung wird durch die Hemmung der Zytokinproduktion und der Lymphozytenaktivierung verursacht.
Insgesamt 90 % des Cortisols ist an Proteine gebunden, davon 7 % an Albumin. Für den klinischen Alltag wird das Gesamt-Cortisol bestimmt. Indikationen hierzu sind:

  • Diagnose des Hyper- und Hpokortisolismus, i.R.v.:
    • Primärer und sekundärer NNR-Insuffizienz
    • Endokrin-aktivem NNR-Adenom,- Karzinom
    • Differentialdiagnose des M. Cushing Syndroms
    • Ektoper ACTH-Produktion
    • Glucocorticoid-resistenz-Syndrom
    • Hypophysenunterfunktion
    • NNR-Suppression nach lang andauernder Cortisoltherapie
  • Im Rahmen von Funktionstests bei der Differentioldiagnostik des Hyper- und Hypokortisolismus

Methode


Elektro-Chemi-Lumineszenz-Immunoassay (ECLIA)

Die Probe wird mit einem Cortisol-spezifischen biotinylierten Antikörper und einem mit Ruthenium-Komplex markierten Cortisolderivat inkubiert. Dabei werden die Bindungsstellen des markierten Antikörpers entsprechend der Cortisol-Konzentration in der Probe unter Bildung des jeweiligen Immunkomplexes teilweise mit dem Analyt und teilweise mit dem ruthenylierten Hapten besetzt. Nach Zugabe von Streptavidin beschichteten Mikropartikeln wird der Komplex über Biotin-Streptavidin Wechselwirkung an die Festphase gebunden. Nach Überführung in die Messzelle, wo die Mikropartikel durch magnetische Wirkung auf die Oberfläche der Elektrode fixiert werden, erfolgt ein Waschschritt und durch Anlegen einer Spannung wird die Chemilumineszenzemission induziert und mit dem Photomultiplier gemessen.

Gerät: Vollautomatisches Analysensystem Cobas 8000 e801 (Fa. Roche)


Material

  •  Serum
  • Plasma (EDTA; Li-Heparin)
  • Speichel (Probennahme in Salivette *s.u.)

Präanalytik


* Entnahme von Speichel:
Speichel sollte vor dem morgendlichen Zähneputzen entnommen werden. Während des Tages sollte Speichel nicht früher als 30 Minuten nach dem Essen bzw. Trinken entnommen werden. Die Watterolle aus dem Einhängegefäß wird direkt in den Mund gegeben und etwa 2 Minuten lang leicht gekaut, sodass die Watterolle gut mit Speichel durchtränkt ist.

* Entnahme von Serum/ Plasma:
Der Entnahmezeitpunkt sollte auf der Probe vermerkt werden.

Präanalytische Fehler und Störfaktoren

Stark lipämische und hämolytische Proben verfälschen die Messergebnisse.
Stark erhöhter Rheumafaktor, erhöhtes Biotin und erhöhte Immunglobuline (IgA, IgG, IgM) führen ebenfalls zu Interferenzen.

Im Rahmen einer Schwangerschaft, einer Östrogentherapie oder unter Einnahme von Kontrazeptiva werden erhöhte Werte gemessen.


Referenzbereich

 

Tageszeit

Uhrzeit

µg/dl

Serum von Erwachsene ab 21 Jahren **

Morgens

6 – 10 Uhr

6,02 – 18,4

Nachmittags/Abends

16 – 20 Uhr

2,68 – 10,5

Speichel Erwachsene

 

 

Morgens

6 – 10 Uhr

< 0,736

Nachmittags/Abends

16 – 20 Uhr

< 0,252

Mitternacht

+- 30 Min

< 0,274

** Beipackzettel Elecsys Cortisol II 2018 (Fa. Roche)


Hinweise



Bewertung:

Der Cortisolspiegel unterliegt zum einen der zirkardianen Rhythmik, zum anderen wird er durch viele exogene Faktoren, wie Nahrunsaufnahme, physischen und psychischen Stressoren beeinflusst. Der nächtliche Nadir kann durch eine schwere Allgemeinerkrankungen oder Schmerzen erhöht sein. Außerdem können Psychosen oder starke Stressoren die zirkadiane Rhythmik aufheben. Der Cortsiolspiegel steigt mit dem Lebensalter an und tritt morgens im Alter bis zu zwei Stunden füher auf.

Ursachen für einen Hyperkortisolismus:

  • Adipositas
  • Chronischer Alkoholabusus
  • Schwangerschaft
  • Östrogentherapie
  • Endogene Depression
  • Anorexia nervose
  • Kritisch Kranke
  • Leberzirrhose

Hyperkortisolismus mit Cushingsyndrom:

  • Cushing-Syndrom (Hypophysenadenom, Ektophe ACTH-Bildung, NNR-Hyperplasie, NNR-Tumor)
  • Generalisierte Glukokortikoidresistenz
  • Exogen bedingter Cushing (Glukokortikoid-Einnahme)

Ursachen eines Hypokortisolismus:

  • Transsphenoidale Chirurgie
  • Metapyron-Therapie (Hemmung der 11ß-Hydroxylierung von Cortsion)
  • Primäre Nebennierenrindeninsuffizienz (Autoimmunadrenalitis (z.B. bei MEN Typ I und II), Infektionen, Blutung, Infiltration, kongenital, Medikamentös (z.B. durch Etomidat, Mifepriston, Ketokonazol, Megestrol, Metapyron)
  • Sekundäre Nebennierenrindeninsuffizienz (Hypophyseninsuffizienz, PROPI-Mutation, Sheehan-Syndrom (postpartale Blutung))
  • Iatrogen durch Glukokortikoid-Therapie

Sonstiges


Literaturangaben:

  • Labor u. Diagnose (L. Thomas, Hrsg.) TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main 2012 8. Auflage

Impressum | Datenschutz | Sitemap | WEBDESIGN DÜSSELDORF