Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
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Stand:
30.09.2024
Das Epstein-Barr-Virus ist ein umhülltes DNA-Virus. Es werden zwei Typen unterschieden EBV-1 und EBV-2. Die Übertragung des Virus erfolgt vorwiegend durch Speichel. Die Primärinfektion verläuft im Kindesalter häufig asymptomatisch, bei jungen Erwachsenen manifestiert sich die Infektion in etwa 50 % der Fäller als infektiöse Mononukleose (Pfeiffersches-Drüsenfieber) mit Fieber, Lymphknotenschwellung, graugelben Tonsillenbeläge und Lymphozytose mit atypischenT-Lymphozyten. In der Hälfte der Fälle beobachtet man eine Splenomegalie, Hepatomegalie sowie häufig milde verlaufende Hepatitis. Seltene Komplikationen sind Pneumonie, Meningitis, Myokarditis oder Encephalitis. Bei einer chronisch aktiven EBV-Infektionen zieht sich die Erkrankung über Monate hin mit den oben beschriebenen Symptomen, die Gründe für diese Verlaufsform sind unbekannt.
Nach der Primärinfektion kommt es zur latenten lebenslangen Infektion der B-Lymphozyten des lymphoiden Gewebes. Eine EBV-Reaktivierung verläuft in der Regel asymptomatisch. Unter ausgeprägter Immunsuppression kann sich eine Lymphoproliferative Erkrankung (PTLD Posttransplantationslymphom) mit schlechter Prognose entwickeln. EBV-assoziierte Tumore sind das Nasopharynxkarzinom sowie einige der Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphome.
Indikation zur serologischen Antikörperbestimmung sind:
Für die serologische Diagnostik mittels IFT bzw. ELISA kommen verschiedene EBV-spezifische Antigene zum Einsatz:
Chemilumineszenz-Immunoassay (CLIA):
Die Methode zur quantitativen Bestimmung von spezifischem Anti-Kapsid-Antigene des Epstein-Barr-Virus (VCA) IgG ist ein indirekter Test, der sich auf das Prinzip der Chemilumineszenz (CLIA) stützt. Das synthetische Peptid p18 ist die Hauptkomponente, die verwendet wird, um Magnetpartikel (Festphase) zu beschichten, und ein Antikörper (Maus, monoklonal) ist mit einem Isoluminol-Derivat verbunden (Isoluminol-Antikörper-Konjugat). Während der ersten Inkubation binden sich die in den Kalibratoren, in den Proben oder in den Kontrollen vorhandenen Anti-VCA-Antikörper an die Festphase. Während der zweiten Inkubation reagiert das Konjugat mit dem an die Festphase schon gebundenen Anti-VCA IgG. Nach jeder Inkubation wird das ungebundene Material in einem Waschzyklus entfernt. Dann werden die Starterreagenzien hinzugefügt und die Lichtreaktion (Chemilumineszenz) gestartet. Das Lichtsignal, und also die Menge des Isoluminol-Antikörper-Konjugats, wird von einem Photomultiplier in relativen Lichteinheiten (RLU, relative light units) gemessen und ist zur Konzentration der Anti-VCA IgG-Antikörper, welche in den Kalibratoren, Proben oder Kontrollen vorliegt, proportional. Die Bestimmung von IgM-Antikörpern gegen Peptid p18 erfolgt analog zur IgG-Bestimmung. Der verwendete Puffer A enthält Anti-Human IgG Ziege-IgG als Absorption-Reagenz, um die vom menschlichen Anti-VCA IgG oder vom Rheumafaktor verursachten Interferenzen zu vermeiden. Die Bestimmung von IgG-Antikörper gegen das synthetische EBNA-1 Peptid erfolgt analog zur VCA IgG Bestimmung.
Reagenzien: LIAISON® EBV IgG und IgM (Fa. DiaSorin)
Paul-Bunnell-Test; Mononukleose-Schnelltest:
Nachweis von EBV-typischen heterophilen Antikörper (Latex-Agglutination):
Unter heterophilen Antikörpern werden Antikörper verstanden, die die Fähigkeit besitzen mit Antigenen zu reagieren ohne dass diese das spezifische Immunogen darstellen. Beim Mononukleose-Schnelltest werden artfremde Erythrozyten bzw. beschichtete Latexpartikel eingesetzt. Die Polystyren-Latexpartikel sind mit Paul-Bunnell-Antigen aus Rinder-Erythrozytenmembranen beschichtet. Sind heterophile Antikörper vorhanden, kommt es zu einer Agglutination, die durch die Latexpartikel sichtbar gemacht wird.
Ikterische, hämolytische sowie lipämische Proben können die Analyse stören
Bewertung:
Trägerstatus nach abgelaufener Primärinfektion:
Anti-VCA-IgG positiv
Anti-VCA-IgM negativ
Anti EBNA 1-IgG positiv
Primärinfektion:
Anti-VCA-IgG negativ oder positiv
Anti-VCA-IgM positiv (nicht obligat)
Anti-EBNA-1 negativ
Protrahierte Primärinfektion / Reaktivierte Infektion:
Anti-VCA-IgG positiv
Anti-VCA-IgM negativ oder positiv
Anti-EBNA-1 positiv
Besondere Diagnostische Probleme:
Literaturangaben:
Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie
(Hrsg.: S. Suerbaum, G-D. Burchard, H.E. Kaufmann, T.F. Schulz)
Springer Verlag 2020 9. Auflage
Labor u. Diagnose
(L. Thomas, Hrsg.)
TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main 2012 8. Auflage