Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
30.09.2024
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis wird durch das FSME-Virus verursacht. Das Virus wird durch Zeckenstiche übertragen. Der Hauptüberträger in Deutschland ist die Zeckenspezies Ixodes ricinus. Infektionen treten vor allem in den Monaten April bis Oktober auf. Das Virusreservoir sind im Wald lebende Säugetiere vor allem kleine Nager. Wesentliche Verbreitungsgebiete in Deutschland liegen in Bayern und Baden-Würtenberg. Die klinische Manifestationsrate liegt bei 10-30 %. Der Krankheitsverlauf ist meist biphasisch. Nach einer Inkubationszeit von 1-3 Wochen beginnt die 1. Phase (Virämie) mit den Symptomen eines grippalen Infektes. Dieser Phase folgt ein symptomfreies Intervall von ca. 3-7 Tage. In der 2. Phase kommt es zur Organmanifestation. Als ZNS-Manifestation zeigen sich eine aseptische Meningitis, eine Meningoenzephaltitis und selten eine Meningomyelitis/ Meningoradikulitis. Die Letalität in Europa liegt bei 0,5-2 %. In ca. 10 % der Fälle können neurologische Residualzustände bestehen bleiben.
Untersuchungsindikation:
Die Methode der Wahl zur Sicherung der Diagnose ist der serologische Nachweis von IgM- und IgG-Antikörper. Zum Zeitpunkt der Hospitalisierung sind Antikörper fast immer nachweisbar. Der Nachweis von viraler RNA mittels PCR gelingt in der Regel lediglich vor der Serokonversion.
Enzymimmunoassay:
An einer Festphase (Reaktions-Kavität) sind FSME-Virus-Antigene fixiert. In der Patientenprobe vorhandene Antikörper gegen FSME-Virus binden spezifisch an diese Antigene. Ein zweiter Antikörper der gegen humane Ak (IgG- bzw. IgM-Antikörper) gerichtet und mit einem Enzym markiert ist, wird hinzugefügt. Das gebundene Enzym ist in der Lage, einen hinzugefügten Farbstoff zu verändern. Die Farbänderung kann photometrisch gemessen werden. Die Farbintensität ist direkt proportional zur Menge der gebundenen Antikörper in der untersuchten Probe.
Reagenzien: SERION ELISA classic; Serion-Diagnostics
Ikterische, hämolytische und lipämische Proben sollten nur unter Vorbehalt eingesetzt werden. Bakteriell kontaminierte Proben müssen verworfen werden.
Beurteilung:
Spezifische IgM-Ak |
Spezifische IgG-Ak |
|
positiv |
positiv |
Gesicherte FSME-Infektion, sofern eine IgM-Ak Induktion durch Impfung ausgeschlossen ist. |
negativ |
negativ |
Kontrolluntersuchung bei V.a. auf eine akute FSME-Infektion dringend angezeigt |
positiv |
negativ |
Verlaufskontrolle in 2-7 Tagen erforderlich |
negativ |
positiv |
Immunität |
Immunität / Impferfolg:
Nach einer Infektion besteht Immunität. Neutralisiernde Antikörper sind lebenslang nachweisbar.
Die Schutzdauer nach vollständiger aktiver Immunisierung beträgt 3-5 jahre.
Infektionsschtutzgesetz:
Nach § 7 ist der direkte oder indirekte Nachweis von FSME-Virus soweit er auf eine akute Infektion hinweist, namentlich dem örtlichen Gesundheitamt zu melden.
Literatur: