Labormedizin der Labor:Medizin Krefeld GmbH - MVZ-Labormedizin Krefeld
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D-ML-19493-02-00 - MVZ-Labormedizin Krefeld

Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.

D-ML-19492-02-00 - MVZ-Labormedizin Krefeld

Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.

D-PL-19492-02-00 - MVZ-Labormedizin Krefeld

Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.

Stand:
30.10.2025

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FT4 (Freies Thyroxin)


Indikation

 
Die Schilddrüsenhormone Thyroxin (FT4) und Trijodthyronin (FT3) im Serum sind Indikatoren der Sekretionsleistung der Schilddrüse. Im Plasma liegen die Hormone in freier Form und proteingebunden an Thyroxin-bindendes Globulin (TBG), Transthyretin (TT), Präalbumin und Albumin vor. Die freie Form ist biologisch aktiv und korreliert mit der Schilddrüsenfunktion.
Die Schilddrüse sezerniert überwiegend T4, nur 20 % des T3 werden direkt sezerniert. Der Hauptanteil des T3 entsteht durch Dejodasen aus T4 in der Leber und anderen peripheren Organen. Die periphere Wirkung erfolgt über T3-Rezeptoren. Die Konzentration des freien T3 ist drei- bis vierfach niedriger als T4. Indikationen zur Bestimmung des freien T4 sind:

  • Weiterführende Untersuchung, wenn die TSH-Konzentration bei ambulanten Patienten außerhalb des Referenzbereichs liegt
  • Bei kritisch kranken Patienten gemeinsam mit TSH, wenn eine Schilddrüsenerkrankung vermutet wird
  • V.a. subklinische Hypo- oder Hyperthyreose, wenn TSH erhöht oder vermindert ist
  • Zustände, bei denen primär eine gestörte Regulation der hypothalamisch-hypophysären-thyreoidalen Achse vermutet wird
  • Kontrolle der Hyperthyreose-Therapie, da TSH in den ersten Monaten noch supprimiert sein kann
  • Einstellung einer L-Thyroxin-Therapie
  • Diskordanter Befund von TSH und FT3

Methode


Elektro-Chemi-Lumineszenz-Immunoassay (ECLIA)

Ein mit Ruthenium-Komplex markierter monoklonaler T4-spezifischer Antikörper bindet an T4 in der Probe. Nach Zugabe von Streptavidin beschichteten Mikropartikeln und biotinyliertem T4 werden unter Bildung eines Antikörper-Hapten-Komplexes die noch freien Bindungsstellen des markierten Antikörpers besetzt. Der Gesamtkomplex wird über die Biotin-Streptavidin Wechselwirkung an die Festphase gebunden. Das Reaktionsgemisch wird in die Messzelle überführt, wo die Mikropartikel durch magnetische Wirkung auf die Oberfläche der Elektrode fixiert werden. Nach einem Waschschritt wird durch Anlegen einer Spannung die Chemilumineszenzemission induziert und mit dem Photomultiplier gemessen.

Gerät: Vollautomatisches Analysensystem Cobas 8000 e801 (Fa. Roche)


Material

  •  Serum
  • Plasma (Li-Heparin; EDTA)

Präanalytik


Präanalytische Fehler und Störfaktoren

Stark lipämische und hämolytische Proben verfälschen die Messergebnisse.
Stark erhöhter Rheumafaktor, Immunglobuline, erhöhtes Biotin und Albumin führen ebenfalls zu Interferenzen.

In 1,2 % der Fälle können Autoantikörper gegen T4 und T3 den Immunoassay nach Kompetitionsprinzip stören.


Referenzbereich

 

Alter

ng/dl

Kinder*

 

bis 14. Tag

0,96 – 2,93

2 Wo bis 3 Mo

0,92 – 2,49

4 – 12 Mo

0,86 – 1,85

1 – 6 Jahre

0,81 – 1,50

7 – 15 Jahre

0,80 – 1,50

16 – 18 Jahre

0,79 – 1,76

Erwachsene**

0,93 – 1,70

* Hübner U et al. Clin Chem Lab Med 40:1040-1047 (2002)
** Roche Beipackzettel Elecsys FT4 III 2019


Hinweise

 
Bewertung

FT4 repräsentiert die Sekretionsleistung der Schilddrüse besser als FT3.
Die Diagnose einer Hyper- bzw. Hypothyreose kann nur in Zusammenschau mit dem TSH-Wert gestellt werden. Besteht eine Diskordanz zwischen FT4 und TSH kann die Bestimmung von T4 zur Abklärung einer Non-thyroidal illness herangezogen werden.

FT4 erhöht:

  • Hyperthyreose
  • Einnahme von Kontrazeptiva und Östrogen führt zu erhöhten T4 bei normalem FT4
  • Schwangerschaft
  • L-Thyroxin-Substitution
  • Akute Hepatitis (verminderte T4 zu T3-Konversion)
  • Ketoazidose und Hungerzustände (Ketonkörper verdrängen T4 aus Proteinbindung)
  • Therapie mit Amiodaron nach längerer Einnahme
  • Fehlende TSH Suppression: kritisch Kranke, TSH-sezernierender Tumor, Schilddrüsenhormonresistenz
  • Familiäre dysalbuminämische Hyperthyroxinämie (FDH)

FT4 erniedrigt:

  • Hypothyreose
  • Transiente Hypothyreose Frühgeborener (temporärer Jodmangel)

FT4 normal:

  • Endemisches Jodmangelstruma mit Euthyreose
  • Subklinische Hyper- bzw. Hypothyreose
  • Isolierte T3-Hyperthyreose

Sonstiges


Literaturangaben:

  • Labor u. Diagnose (L. Thomas, Hrsg.) TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main 2012 8. Auflage

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