Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
30.09.2024
Humanes Choriongonadotropin (hCG) ist ein Glykoproteinhormon und besteht aus einer alpha- und einer beta-Untereinheit. Es wird von Throphoblastzellen der Plazenta, der Hypophyse und neoplastischen Zellen gebildet. Eine Glykosilierung erfolgt in unterschiedlicher Ausprägung in verschiedenen Geweben. Intaktes hCG wird hauptsächlich im Rahmen der Schwangerschaft und bei Vorliegen eines Trophoblasttumors im Blut nachgewiesen. Die Sekretion der freien ß-Untereinheit ist vorwiegend mit dem Vorliegen eines Keimzelltumors assoziiert. Im Plasma oder Tumorgewebe wir hCG in seine Untereinheiten aufgespalten, welche im Urin und im Serum nachweisbar sind.
Indikationen zur Bestimmung sind:
Relative Indikationen bestehen bei einem erhöhten Risiko auf einen Keimzelltumor bei:
Elektro-Chemi-Lumineszenz-Immunoassay (ECLIA)
Die Kombination der im HCG+ß Test eingesetzten spezifischen monoklonalen Antikörper erkennen das Holohormon, die „nicked“ Formen des hCG, das ß-Core-Fragment und die freie ß-Untereinheit.
In diesem Sandwich-Prinzip bilden die Probe, ein biotinylierter monoklonaler hCG-spezifischer Antikörper und ein Ruthenium-Komplex markierter monoklonaler hCG-spezifischer Antikörper einen Sandwich-Komplex. Nach Zugabe von Streptavidin-beschichteten Mikropartikeln wird der Komplex über Biotin-Streptavidin Wechselwirkung an die Festphase gebunden. Das Reaktionsgemisch wird in die Messzelle überführt, wo die Mikropartikel durch magnetische Wirkung auf die Oberfläche der Elektrode fixiert werden. Es wird durch Anlegen einer Spannung die Chemilumineszenzemission induziert und mit dem Photomultiplier gemessen.
(Material: Serum; Plasma)
Gerät: Vollautomatisches Analysensystem Cobas 8000 e801 (Fa. Roche)
Immunochromatographischer Test
Nach Auftragen der Probe in die Testmulde wandert das Serum oder der Urin durch die Membran, dabei wird das monoklonale Anti-hCG-Kolloid mobilisiert. Wenn hCG in der Probe vorliegt, bildet es einen Komplex mit dem Antikörper-Kolloid. Der Antikörper-Kolloid-Komplex migriert durch die Membran und wird durch den immobilisierten polyklonalen Anti-hCG-Antikörper im Ergebnisfenster eingefangen und liefert so ein sichtbares Anzeichen für das Vorliegen von hCG.
(Material: Spontanurin; Serum)
POCT
Präanalytische Fehler und Störfaktoren:
Elektro-Chemi-Lumineszenz-Immunoassay (ECLIA)
Stark lipämische und hämolytische Proben verfälschen die Messergebnisse, ebenso wie stark erhöhter Rheumafaktor.
Immunchromatographischer Test
Unspezifische Proteinbindungen können zu falsch positiven Ergebnissen führen.
Bei stark verdünntem Harn, aber auch extrauteriner Gravidität, kann es bei ungewöhnlich niedrigen Konzentrationen von hCG im Harn zu falsch negativen Ergebnissen kommen.
Bakteriell stark kontaminierter Urin kann die Messergebnisse verfälschen.
hCG-Konzentrationen über 250.000 mlU/ml können zu einem Prozoneneffekt durch Antigenüberschuss führen, was in falsch erniedrigten Werten führt.
Serum (ECLIA)* |
5 -95. Perzentil mlU/ml |
Schwangerschaftswoche |
|
3 |
5,8 – 71,2 |
4 |
9,5 – 750 |
5 |
217 – 7138 |
6 |
158 – 31795 |
7 |
3697 – 163563 |
8 |
32065 – 151410 |
9 |
46509 – 186977 |
10 |
27832 – 210612 |
12 |
13950 – 62530 |
14 |
12039 – 70971 |
15 |
9040 – 56451 |
16 |
8175 – 55868 |
17 |
8099 - 58176 |
|
|
Nicht schwangere Frauen prämenopausal |
< 1 |
Nicht schwangere Frauen postmenopausal |
< 7 |
Männer |
< 2 |
* Beipackzettel Elecsys HCG+ß 2017 Fa. Roche - Multicenter-Studie Nr. BO1P019, Status März 2003 |
Immunchromatographischer Test:
Rein qualitativ: Positiv (+) , Negativ (-), Ungültig (keine Linie)
Bewertung:
Wenn eine Schwangerschaft ausgeschlossen ist bzw. beim männlichen Patienten, weisen erhöhte (ß-)hCG-Werte auf einen malignen Tumor hin:
Bei postmenopausalen Patientinnen mit Niereninsuffizienz im Endstadium können hCG-Werte um das 10-fache erhöht sein.
Literaturangaben: