Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
15.01.2025
Das Hepatitis-C-Virus ist ein ssRNA-Virus mit 6 Genotypen sowie vielen Subtypen, wobei Genotyp 1 und 3 in Deutschland am häufigsten vorkommen. Reinfektionen mit einem anderen Genotyp sind auch nach abgelaufener Infektion möglich. Der Infektionsweg verläuft parenteral. Vertikale Transmissionen von der Mutter auf das Kind sind abhängig von der peripartalen Viruslast der Mutter. Die sexuelle Übertragung ist möglich, jedoch relativ selten, sie spielt bei Risikogruppen eine Rolle bzw. bei Sexualpraktiken mit erhöhtem Verletzungsrisiko der Schleimhaut. Die Primärinfektion erfolgt meist inapparent oder mit geringer Symptomatik einer akute Hepatitis mit Leberfunktionseinschränkungen. Vor allem initial asymptomatische Verläufe chronifizieren in ca. 50-85% der Fälle und können zusätzlich mit extrahepatischen Manifestationen durch Immunkomplexe und Auto-Antikörper einhergehen. In 20 % der Fälle führt die chronische Infektion nach Jahren oder Jahrzehnten zur Leberzirrhose und nach weiteren Jahren kann sich ein Leberzellkarzinom entwickeln. Zur Diagnostik wird zunächst ein Anti-HCV-Antikörper Suchtest durchgeführt. Als Screeningtest ist der Immunoassay bei größtmöglicher Sensitivität mit einem gewissen Prozentsatz mit falsch positiven Ergebnissen behaftet. Die Bestätigung der Antikörper-Spezifität erfolgt über einen Line-Blot.
Der serologische Nachweis von Anti-HCV-Antikörpern kann nicht zwischen einer akuten, einer chronischen oder einer durchgemachten Infektion unterscheiden. Zur Bestätigung einer akuten/chronischen Infektion ist der Nachweis von HCV-RNA u.a. mittels RT-PCR durchzuführen.
Vor einer antivirale Therapie besteht die Indikation zur Quantifizierung der HCV-Virämie sowie zur Bestimmung des HCV-Genotyps .
Die Squenzierreaktion erfolgt im core-Bereich des Hepatitis C-Virusgenoms.
Zur Amplifizierung eines Abschnittes aus dem core-Bereich des HCV-Genoms wird eine RT- Reaktion (reverse Transkription), eine 1. PCR und eine 2. nested PCR (Polymerase-Kettenreaktion) durchgeführt. Das erhaltene Fragment wird sequenziert (Sanger Sequenzierung) um die Basenabfolge zu bestimmen. Durch Abgleich der Sequenz mit Datenbanken (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/projects/genotyping/formpage.cgi) wird der Genotyp bestimmt.
Gerät: Genetic Analyzer (ABI)
Benötigtes Probenvolumen: mindestens 500 µl
Das Untersuchungsmaterial wird direkt nach Probeneingang bearbeitet oder bei -20 °C gelagert
Beurteilung:
Ist eine antivirale Therapie geplant, ist die Quantifizierung der Virämie sowie die Bestimmung der HCV Genotypen / Subtypen durchzuführen.
Die antivirale Behandlung der Hepatitis C hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. War bis 2011 die Wahl der Therapie eine Kombination aus pegyliertem Alpha-Interferon und Ribavirin so wird heute eine interferonfreie Therapie bestehend aus zwei antiviral wirksamen Substanzen durchgeführt. Die aktuell zur Verfügung stehenden „direct acting antivirals“ (DAA, direkt wirksame antiviralen Substanzen) unterscheiden sich bezüglich ihrer genotypischen antiviralen Effektivität. Mit dem Einsatz der DAA liegen die SVR-Raten bei therapienaiven Patienten deutlich über 90 %.
Literatur: