Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
19.04.2024
Das Hepatitis-C-Virus ist ein ssRNA-Virus mit 6 Genotypen sowie vielen Subtypen, wobei Genotyp 1 und 3 in Deutschland am häufigsten vorkommen. Reinfektionen mit einem anderen Genotyp sind auch nach abgelaufener Infektion möglich. Der Infektionsweg verläuft parenteral. Vertikale Transmissionen von der Mutter auf das Kind sind abhängig von der peripartalen Viruslast der Mutter. Die sexuelle Übertragung ist möglich, jedoch relativ selten, sie spielt bei Risikogruppen eine Rolle bzw. bei Sexualpraktiken mit erhöhtem Verletzungsrisiko der Schleimhaut. Die Primärinfektion erfolgt meist inapparent oder mit geringer Symptomatik einer akute Hepatitis mit Leberfunktionseinschränkungen. Vor allem initial asymptomatische Verläufe chronifizieren in ca. 50-85% der Fälle und können zusätzlich mit extrahepatischen Manifestationen durch Immunkomplexe und Auto-Antikörper einhergehen. In 20 % der Fälle führt die chronische Infektion nach Jahren oder Jahrzehnten zur Leberzirrhose und nach weiteren Jahren kann sich ein Leberzellkarzinom entwickeln. Zur Diagnostik wird zunächst ein Anti-HCV-Antikörper Suchtest durchgeführt. Als Screeningtest ist der Immunoassay bei größtmöglicher Sensitivität mit einem gewissen Prozentsatz mit falsch positiven Ergebnissen behaftet. Die Bestätigung der Antikörper-Spezifität erfolgt über einen Line-Blot. Der serologische Nachweis von Anti-HCV-Antikörpern kann nicht zwischen einer akuten, einer chronischen oder einer durchgemachten Infektion unterscheiden. Zur Bestätigung einer akuten/chronischen Infektion ist der Nachweis von HCV-RNA u.a. mittels RT-PCR durchzuführen.
Die Amplifikation und Detektion basiert auf dem TaqMan-Format.
Extrahierte RNA wird in einem Reaktionsansatz zunächst revers in die entsprechende cDNA transkribiert und diese wird anschließend mittels PCR amplifiziert. Die Untersuchung wird in der 5 ´NCR des HCV-Genoms durchgeführt. Während des Annealings hybridisieren sowohl die beiden spezifischen PCR-Primer als auch eine, für dieses Detektionsverfahren erforderliche, spezifische fluorogene Sonde am nachzuweisenden Genom. Im gleichzeitig ablaufenden Extensionsschritt (Zwei-Schritt-PCR) wird diese Sonde von der 5`-3`Exonuklease-Aktivität der Taq-Polymerase gespalten, wodurch das Fluoreszenzsignal ansteigt. Übersteigt das Meßsignal einen von der Software des Gerätes berechneten cut-off Wert, so gilt die Probe als "positiv" und der entsprechende PCR-Zyklus, in dem die Fluoreszenz diesen "threshold" übersteigt, wird als "threshold cycle" CT definiert.
Gerät: 7500 Real Time PCR System (ABI)
Benötigtes Probenvolumen: mindestens 500 µl
Das Untersuchungsmaterial wird direkt nach Probeneingang bearbeitet oder bei -20 °C gelagert
In sehr seltenen Fällen können Mutationen in der am stärksten konservierten Region des Virusgenoms, auf das die Primer und/oder Sonden des Testes abzielen, zu einer Unter-Quantifizierung oder einem Nichterkennen des Virus führen.
Befundung:
Der positive Antikörpernachweis deutet auf eine bestehende oder ausgeheilten HCV-Infektion hin. Der positive Nachweis des HCV-Genoms mittel RT-PCR beweist eine bestehende Infektion.
Ist eine antivirale Therapie geplant, ist die Quantifizierung der Virämie sowie die Bestimmung der HCV Genotypen / Subtypen durchzuführen.
Infektionsschutzgesetz:
Nach §6 IfSG besteht bei Krankheitsverdacht, bei Erkrankung sowie bei Tod an akuter Virushepatitis Meldepflicht
Nach § 7 sind alle Nachweise von Hepatitis-C-Virus namentlich dem örtlichen Gesundheitamt zu melden. Die Meldepflicht besteht unabhängig vom klinischen Bild und Infektionsstadium.
Literatur: