Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
19.04.2024
HSV-1 und HSV-2 sind weltweit verbreitet. Die Seroprävalenz von HSV-1 beträgt beim Erwachsenen 75-95 %, die von HSV-2 ist mit ca. 20 % deutlich geringer. Die Übertragung erfolgt durch Schleimhaut- oder Haut-kontakt. Die häufigste HSV-1-Übertragungsquelle ist der rekurrente Herpes labialis. Für HSV-2 spielt die Übertragung während des Geschlechtverkehr die entscheidende Rolle.
Die Primärinfektion kann sich oral als Gingivostomatitis (überwiegend HSV-1) oder genital als Herpes genitalis (überwiegend HSV-2) manifestieren. HSV wird nach der Primärinfektion in Ganglienzellen latent. Die realtiv häufig auftretenden HSV-Exazerbationen zeigen das klinische Bild den Herpes labiales bzw. Herpes genitalis. Die schwere Form der Herpes simplex Encephalitis, die unbehandelt eine hohe Letalität aufweist, tritt meistens im Rahmen der HSV-1-Primärinfektion auf, kann jedoch auch eine Komplikation der Virusreaktivierung sein. Langzeitschäden sind nach einer Herpesencephalitis häufig nachweisbar. Die Herpesmeningitis zeigt die Symptome Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit. In der Regel heilt diese ZNS-Beteiligung folgenlos aus. Der latent infizierte okulare Ast des Trigeminus ist für die herpetische Keratokonjunktivitis verantwortlich. Eine perinatale HSV-Infektion erfolgt meist während der Geburt. Das Übertragungsrisiko ist besonders hoch (ca. 50 %) bei einer Primärinfektion der Mutter. Die Symptome reichen von lokalen Symptomen (Haut-/Schleimhautbläschen) bis hin zur generalisierten Herpessepsis.
Indikation:
Die Serodiagnostik bei HSV-Infektionen kann sinnvoll sein bei einer Primärinfektion um eine Serokonversion zu belegen.
Chemilumineszenz-Immunoassay (CLIA):
Die Methode zur qualitativen Bestimmung von spezifischem Anti-HSV IgG ist ein indirekter Test, der sich auf das Prinzip der Chemilumineszenz (CLIA) stützt. Rekombinante HSV-Proteine werden verwendet, um Magnetpartikel (Festphase) zu beschichten, und ein Antikörper (Maus, monoklonal) ist mit einem Isoluminol-Derivat verbunden (Isoluminol-Antikörper-Konjugat). Während der ersten Inkubation binden sich die in den Kalibratoren, in den Proben oder in den Kontrollen vorhandenen Anti-HSV-Antikörper an die Festphase. Während der zweiten Inkubation reagiert das Konjugat mit dem an die Festphase schon gebundenen Anti-HSV IgG. Nach jeder Inkubation wird das ungebundene Material in einem Waschzyklus entfernt. Dann werden die Starterreagenzien hinzugefügt und die Lichtreaktion (Chemilumineszenz) gestartet. Das Lichtsignal, und also die Menge des Isoluminol-Antikörper-Konjugats, wird von einem Photomultiplier in relativen Lichteinheiten (RLU, relative light units) gemessen und ist zur Konzentration der Anti-HSV IgG-Antikörper, welche in den Kalibratoren, Proben oder Kontrollen vorliegt, proportional.
Reagenzien: LIAISON® HSV-1/2 IgG (Fa. DiaSorin)
Ikterische, hämolytische und lipämische Proben sollten nur unter Vorbehalt eingesetzt werden. Bakteriell kontaminierte Proben müssen verworfen werden.
Der Serodiagnostik bei HSV-Infektionen wird häufig zu viel Bedeutung beigemessen.
Eine verlässliche Differenzierung zwischen HSV-1 und HSV-2 spezifischen Antikörpern ist mit den meisten Testsystemen nicht möglich.
Schwankungen der IgG-Ak-Konzentration können überinterpretiert werden.
IgM-Ak können auch im Rahmen von endogenen Reaktivierungen, auch von asymptomatschen, detektiert werden.
Die intrathekale Antikörperbildung tritt häufig erst 1-2 Wochen nach ZNS-Infektion ein.
Die Serodiagnostik bei HSV-Infektionen kann sinnvoll sein bei einer Primärinfektion um eine Serokonversion zu belegen.
Wo immer möglich, sollte der direkte Erregernachweis für die Diagnostik von HSV-Infektionen angestrebt werden.
Literatur: