Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
30.09.2024
HSV-1 und HSV-2 sind weltweit verbreitet. Die Seroprävalenz von HSV-1 beträgt beim Erwachsenen 75-95 %, die von HSV-2 ist mit ca. 20 % deutlich geringer. Die Übertragung erfolgt durch Schleimhaut- oder Haut-kontakt. Die häufigste HSV-1-Übertragungsquelle ist der rekurrente Herpes labialis. Für HSV-2 spielt die Übertragung während des Geschlechtverkehr die entscheidende Rolle.
Die Primärinfektion kann sich oral als Gingivostomatitis (überwiegend HSV-1) oder genital als Herpes genitalis (überwiegend HSV-2) manifestieren. HSV wird nach der Primärinfektion in Ganglienzellen latent. Die realtiv häufig auftretenden HSV-Exazerbationen zeigen das klinische Bild den Herpes labiales bzw. Herpes genitalis. Die schwere Form der Herpes simplex Encephalitis, die unbehandelt eine hohe Letalität aufweist, tritt meistens im Rahmen der HSV-1-Primärinfektion auf, kann jedoch auch eine Komplikation der Virusreaktivierung sein. Langzeitschäden sind nach einer Herpesencephalitis häufig nachweisbar. Die Herpesmeningitis zeigt die Symptome Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit. In der Regel heilt diese ZNS-Beteiligung folgenlos aus. Der latent infizierte okulare Ast des Trigeminus ist für die herpetische Keratokonjunktivitis verantwortlich. Eine perinatale HSV-Infektion erfolgt meist während der Geburt. Das Übertragungsrisiko ist besonders hoch (ca. 50 %) bei einer Primärinfektion der Mutter. Die Symptome reichen von lokalen Symptomen (Haut-/Schleimhautbläschen) bis hin zur generalisierten Herpessepsis.
Indiktation:
Der Serodiagnostik bei HSV-Infektionen wird häufig zu viel Bedeutung beigemessen.
Wo immer möglich, sollte der direkte Erregernachweis für die Diagnostik von HSV-Infektionen angestrebt werden:
Polymerase-Kettenreaktion:
Extrahierte DNA wird in einem Reaktionsansatz mittels PCR amplifiziert. Die Amplifikation und Detektion basiert auf dem TaqMan-Format.
Während des Annealings hybridisieren sowohl die beiden spezifischen PCR-Primer als auch eine, für dieses Detektionsverfahren erforderliche, spezifische fluorogene Sonde am nachzuweisenden Genom. Im Extensionsschritt wird die Sonde von der 5’-3’-Exonuklease-Aktivität der Taq-Polymerase gespalten, wodurch das Fluoreszenzsignal ansteigt. Übersteigt das Meßsignal einen festgelegten Wert, so gilt die Probe als "positiv" und der entsprechende PCR-Zyklus, in dem die Fluoreszenz diese "crossing line" übersteigt, wird als “crossing point“ Cp oder "threshold cycle" CT definiert. Eine mitgeführte Standardreihe mit definierten IU/ml erlaubt durch Vergleich der CT-Werte eine Quantifizierung der Ergebnisse.
Reagenz: RealStar HSV PCR Kit 1.0 (Firma altona)
Gerät: TaqMan 7500 (Thermofisher)
Das Untersuchungsmaterial sollte taggleich zum Labor transportiert werden.
Bei der Entnahme der Probe sowie beim Überführen in Probengefäßen ist auf aseptische Kautelen zu achten, da auch gesunde Personen gelegentlich HSV ausscheiden können.
Die Untersuchungsproben werden direkt nach Probeneingang wenn möglich bearbeitet. Vollblut wird bei + 4 C° gelagert, sonstiges Probenmaterial bei -20 °C.
Beurteilung:
Der Nachweis von HSV-1 bzw. HSV-2 beweist eine Infektion.
Eine verlässliche Differenzierung von HSV-1 und HSV-2 ist mittels PCR möglich.
Die Nachweisgrenze vom Testhersteller:
HSV-1: 99 Kopien/ml (95 % LOD)
HSV-2: 360 Kopien/ ml (95 % LOD)
Literatur: