Labormedizin der Labor:Medizin Krefeld GmbH - MVZ-Labormedizin Krefeld
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D-ML-19493-02-00 - MVZ-Labormedizin Krefeld

Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.

D-ML-19492-02-00 - MVZ-Labormedizin Krefeld

Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.

D-PL-19492-02-00 - MVZ-Labormedizin Krefeld

Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.

Stand:
09.07.2025

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Harnsäure


Indikation


Harnsäure ist das Endprodukt des Purinstoffwechsels. Eine Hyper- oder Hypourikämie stellen für sich genommen keine Erkrankungen dar. Die Hyperurikämie ist jedoch ein Symptom der Gicht und assoziiert mit der koronaren Herzkrankheit, dem metabolischen Syndrom oder Zuständen mit vermehrtem Zellumsatz. Indikationen zur Bestimmung je nach Probenmaterial sind:

Serum/Plasma:

  • Klinische Symptome, die auf einen akuten Gichtanfall hinweisen
  • Kontrolle der Gichttherapie
  • Familienanamestisch Gicht oder Nierensteine
  • Bei Patienten mit metabolischen Risikofaktoren, Hypertonie, Diabetes mellitus, chronischer Nierenerkrankung und kardiovaskulären Erkrankungen
  • V.a. Schwangerschaftsgestose
  • V.a. sekundäre Hyperurikämie bei Polycythämia vera, Hungerkuren, Alkoholmissbrauch, Zytostatika-Therapie, Bestrahlung, Tumore, Cyclosporin-Therapie bei Transplantatempfängern
  • Kinder mit hypoketonämischer Hyperglykämie

Urin:
V.a. vermehrte endogene Harnsäurebildung:

  • Auftreten von Gicht im Kindes- und Jugendalter
  • Nierensteinerkrankung mit Bildung Harnsäure- oder Calcium-haltiger Nierensteine bei normaler oder grenzwertiger Serumharnsäure
  • Mit Hypourikämie einhergehende Zustände

Methode


Enzymatischer Farbtest

Harnsäure + O2 + 2 H2O                               -Uricase->
Allantoin + CO2 + H2O2

2 H2O2 + H+ + TOOS + 4-Aminophenazon    -Peroxidase->
Chinondiiminfarbstoff + 4 H2O

(TOOS= N-Ethyl-(2-hydroxy-3-sulfopropyl)-3-methylanilin)

Die Farbintensität des gebildeten Chinondiimins ist direct proportional zur Harnsäurekonzentration und wird durch Messung der Extinktionszunahme bestimmt.

Gerät: Vollautomatisches Analysensystem Cobas 8000 c502-Modul (Fa. Roche)


Material

  •  Serum
  • Plasma (Li-Heparin- und EDTA)
  • 24 h-Sammelurin
  • Spontanurin

Präanalytik


Präanalytische Fehler und Störfaktoren:

Die Blutentnahme sollte, wenn möglich nüchtern und morgens erfolgen. Stärkere Muskelarbeit und intensive Sonnenbestrahlung führt zu erhöhten Harnsäurewerten.
Es bestehen tagesabhängige Schwankungen der Harnsäurewerte.

In Serumproben werden ca. 7 % niedrigere Werte gemessen als im Plasma.
Die Einnahme von Calciumdobelisat führt zu falsch niedrigen Werten.
Stark lipämische, hämolytische Proben können die Ergebnisse verfälschen.
In seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM zu unzuerlässigen Ergebnissen führen.


Referenzbereich

Serum/Plasma: *
Männer: 3,6 - 8,2 mg/dl
Frauen: 2,3 - 6,1 mg/dl
* Gresse et al, Estimation of normal range from a controlled range. Clin Chem 1972

Urin: **
0 - 750 mg/24h 
Tietz Textbook of clinical Chemistry, 1999

< 0,80 mg/mg Creatinin (Wannamethee SG, Shaper AG, Whincup PH, .Serum urate and the risk of major coronary heart disease events. Heart. 1997 Aug; 78(2):147-53.)


Hinweise

 
Bewertung:

Eine Hyperurikämie ist definiert durch die Ausfällung von Mononatriumurat beim Überschreiten der Löslichkeitsgrenze. Mögliche Ursachen für eine Hyperurikämie sind:

Verminderte renale Elimination:

  • Genetischer Polymorphismus der tubulären Harnsäuretransporter
  • Fasten
  • Ketoazidose
  • Lactatazidose
  • Medikamente (Salizylate, Pyrazinamid, Diuretika, Levodopa, Carbidopa, Ethambutol, Nikotinsäure, Cyclosporin, Alkohol)
  • Hyperparathyreoidismus, Hypothyreose
  • EPH-Gestose
  • Bleinephropathie
  • Bartter-Syndrom, Down-Syndrom

Überproduktion:

  • Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase (HGPRT)-Mangel (komplett: Lesch-Nyhan-Syndrom; Partiell: Kelley-Seegmiller-Syndrom)
  • vermehrte Phosphoribosylpyrophosphat (PRPP)-Synthase-Aktivität
  • Hämolytische Erkrankungen
  • Polycythämia vera
  • Polyglobulie
  • Psoriais
  • Glucose-6-Phosphatase-Mangel
  • Reichlicher Alkoholgenuss
  • Purin-reiche Kost
  • Zytostatische Therapie und Bestrahlung
  • Remission von Anämien
  • Körperliche Anstrengung
  • Rhabdomyolyse

Harnsäurebestimmung im Urin:
Eine Ausscheidung unter 600 mg/24h (purinarme Kost) bzw. unter 800 mg/24h (normale Kost) deutet auf eine primäre tubuläre Störung mit Hyperurikämie hin. Es gilt zu beachten, dass bei einer verminderten GFR und einer normalen Harnsäure-Ausscheidung eine Überproduktion übersehen werden kann.
Auf Grund der diurnalen Schwankung korreliert der im Spontanurin gemessene Harnsäure/Kreatinin-Quotient nur mäßig mit dem Wert aus dem 24-h-Sammelurin.

Hyporurikämie:
Meist liegt ein Zufallsbefund ohne klinische Symptomatik vor. Mögliche Ursachen sind:

  • Xanthinurie (verminderte Xanthinoxidase-Aktivität)
  • Allopurinol-Übermedikation (Hemmung der Xanthinoxidase)
  • Schwere Lebererkrankung (verminderte Xanthinoxidase-Synthese)
  • Erhöhte Ausscheidung durch Tubulusdefekt (Fanconi-Syndrom), M. Wilson, Zystinose, Schwermetallintoxikation
  • Medikamentös (Salizylate, Östrogene, Antiepileptika, Röntgenkontrastmittel)

Sonstiges


Literaturangaben:

  • Labor u. Diagnose (L. Thomas, Hrsg.) TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main 2012 8. Auflage

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