Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
19.04.2024
Harnsäure ist das Endprodukt des Purinstoffwechsels. Eine Hyper- oder Hypourikämie stellen für sich genommen keine Erkrankungen dar. Die Hyperurikämie ist jedoch ein Symptom der Gicht und assoziiert mit der koronaren Herzkrankheit, dem metabolischen Syndrom oder Zuständen mit vermehrtem Zellumsatz. Indikationen zur Bestimmung je nach Probenmaterial sind:
Serum/Plasma:
Urin:
V.a. vermehrte endogene Harnsäurebildung:
Enzymatischer Farbtest
Harnsäure + O2 + 2 H2O -Uricase->
Allantoin + CO2 + H2O2
2 H2O2 + H+ + TOOS + 4-Aminophenazon -Peroxidase->
Chinondiiminfarbstoff + 4 H2O
(TOOS= N-Ethyl-(2-hydroxy-3-sulfopropyl)-3-methylanilin)
Die Farbintensität des gebildeten Chinondiimins ist direct proportional zur Harnsäurekonzentration und wird durch Messung der Extinktionszunahme bestimmt.
Gerät: Vollautomatisches Analysensystem Cobas 8000 c502-Modul (Fa. Roche)
Präanalytische Fehler und Störfaktoren:
Die Blutentnahme sollte, wenn möglich nüchtern und morgens erfolgen. Stärkere Muskelarbeit und intensive Sonnenbestrahlung führt zu erhöhten Harnsäurewerten.
Es bestehen tagesabhängige Schwankungen der Harnsäurewerte.
In Serumproben werden ca. 7 % niedrigere Werte gemessen als im Plasma.
Die Einnahme von Calciumdobelisat führt zu falsch niedrigen Werten.
Stark lipämische, hämolytische Proben können die Ergebnisse verfälschen.
In seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM zu unzuerlässigen Ergebnissen führen.
Serum/Plasma: *
Männer: 3,6 - 8,2 mg/dl
Frauen: 2,3 - 6,1 mg/dl
* Gresse et al, Estimation of normal range from a controlled range. Clin Chem 1972
Urin: **
0 - 750 mg/24h
Tietz Textbook of clinical Chemistry, 1999
< 0,80 mg/mg Creatinin (Wannamethee SG, Shaper AG, Whincup PH, .Serum urate and the risk of major coronary heart disease events. Heart. 1997 Aug; 78(2):147-53.)
Bewertung:
Eine Hyperurikämie ist definiert durch die Ausfällung von Mononatriumurat beim Überschreiten der Löslichkeitsgrenze. Mögliche Ursachen für eine Hyperurikämie sind:
Verminderte renale Elimination:
Überproduktion:
Harnsäurebestimmung im Urin:
Eine Ausscheidung unter 600 mg/24h (purinarme Kost) bzw. unter 800 mg/24h (normale Kost) deutet auf eine primäre tubuläre Störung mit Hyperurikämie hin. Es gilt zu beachten, dass bei einer verminderten GFR und einer normalen Harnsäure-Ausscheidung eine Überproduktion übersehen werden kann.
Auf Grund der diurnalen Schwankung korreliert der im Spontanurin gemessene Harnsäure/Kreatinin-Quotient nur mäßig mit dem Wert aus dem 24-h-Sammelurin.
Hyporurikämie:
Meist liegt ein Zufallsbefund ohne klinische Symptomatik vor. Mögliche Ursachen sind:
Literaturangaben: