Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
30.09.2024
IgM-Antikörper zirkulieren im Serum als Pentamer. Es stellt das Immunglobulin der primären Immunanatwort dar. Ca. 75-80 % des IgM befinden sich intravaskulär. Die Aufgabe von IgM in der Infektabwehr ist die Agglutination von Erregern und die Aktivierung des klassischen Komplementwegs. Zu den IgM Antikörpern gehören die ABO-Blutgruppen-Isohämagglutinine, Kälteagglutinine, heterophile Antikörper, saline Erythrozytenantikörper, und Antikörper gegen IgG (wie Rheumafaktor). Indikation zur Bestimmung im Serum ist der Verdacht auf einen Immundefekt (XLA, CVID, Hyper-IgM-Syndrom, Transiente Hypogammaglobulinämie), eine monoklonale oder polyklonale Gammopathie, sowie der Mb. Waldenström.
Quantitative Bestimmung der Immunglobulin M-Konzentration im Serum bei monoklonalen und polyklonalen Gammopathien.
Die gleichzeitige Bestimmung von IgM im Serum und Liquor dient der Bestimmung des Liquor/Serum-Quotienten (s. auch Bestimmung von IgG, IgA und Albumin im Serum und Liquor), welcher im sogenannten Reiber-Diagramm dargestellt wird. Hier kann zwischen eine Störung der Blut/Hirn-Schranke und einer intrathekalen Antikörperproduktion unterschiedenw werden. Ein serologischer Isotypen-Switch findet im Liquor nicht statt, außerdem persistiert die intrathekale Ig-Synthese Jahre über eine Primärinfektion hinaus. Humorale intrathekale Reaktionsmuster können zu differentialdiagnostischen Erwägungen herangezogen werden (s.u. Hinweise).
Turbidimetrie:
Anti-IgM-Antikörper reagieren mit dem Antigen aus der Probe unter Bildung eines Antigen/Antikörper-Komplexes. Die durch die Trübung der Probe dringende Lichtintensität wird gemessen.
(Material: Serum, Plasma (Li-Heparin, EDTA))
Gerät: Vollautomatisches Anlaysensystem Cobas 8000 c502-Modul (Fa. Roche)
Immunturbidimetrie:
Die Bestimmung eines löslichen Antigens mittels Turbidimetrie beruht auf der Reaktion des Antigens mit spezifischem Antiserum unter Bildung unlöslicher Komplexe. Bei Bestrahlung der Suspension mit Licht kann nur ein Teil des Lichts passieren und auf einer Photodiode mit Hilfe eines optischen Linsen-Systems fokussiert werden. Die Menge des durchgestrahlten Lichts ist umgekehrt proportional zur spezifischen Proteinkonzentration der getesteten Probe. Die Konzentration wird automatisch nach der Messung anhand einer im Gerät gespeicherten Kalibrationskurve berechnet
(Material: Liquor Serum Paar)
Gerät: Optilite (Fa. Binding Site)
Präanalytische Fehler und Störfaktoren:
Zur Berechnung eines Liquor/Serum-Quotienten sollten die Abnahme von Liquor und Serum möglichst zeitgleich erfolgen.
Nach Zentrifugation zu stark getrübte Proben können nicht verwertet werden. Dies kann durch mikrobielle Kontamination oder stark lipämische Proben verursacht sein.
Serum (Immunturbidimetrie) |
mg/dl
|
mg/dl |
Kinder* |
Männlich |
Weiblich |
1 Monat |
6 – 21 |
6 – 21 |
3 Monate |
17 – 66 |
17 – 66 |
6 Monate |
26 – 100 |
26 – 100 |
9 Monate |
33 – 130 |
33 – 100 |
12 Monate |
37 – 140 |
40 – 150 |
2 Jahre |
41 – 160 |
47 – 180 |
4 Jahre |
43 – 160 |
52 – 190 |
6 Jahre |
45 – 170 |
56 – 210 |
8 Jahre |
47 – 180 |
60 – 220 |
10 Jahre |
48 – 180 |
62 – 230 |
12 Jahre |
49 – 180 |
65 – 240 |
14 Jahre |
50 – 180 |
66 – 250 |
16 Jahre |
50 – 190 |
68 – 260 |
18 Jahre |
51 – 190 |
68 – 260 |
Erwachsene: |
40 – 230** |
40 – 280 |
* Labor u. Diagnose (L. Thomas, Hrsg.) TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main 2008 7. Auflage** Dati F, Schumann G, Thomas L, et al. Consensus of a group of professional societies and diagnostic companies on guidelines for interim reference ranges for 14 proteins in serum based on the standardization against the IFCC/BCR/CAP Reference Material (CRM 470). International Federation of Clinical Chemistry. Community Bureau of Reference of the Commission of the European Communities. College of American Pathologists. Eur J Clin Chem Clin Biochem 1996; 34: 517-20. |
Serum (Turbidimetrie) |
mg/dl |
Kinder* |
|
0 – 1 Jahr |
0 – 145 |
1 -3 Jahre |
19 – 146 |
4 – 6 Jahre |
24 – 210 |
7 – 9 Jahre |
31 – 208 |
10 – 11 Jahre |
31 – 179 |
12 – 13 Jahre |
35 – 239 |
14 – 15 Jahre |
15 – 188 |
16 – 19 Jahre |
23 – 259 |
Erwachsene**: |
40 – 230 |
* Lockitch G, Halstead AC, Quigley G, et al. Age- and sex-specificpediatric reference intervals; study design and methods illustrated bymeasurement of serum proteins with the Behring LN Nephelometer. Clin Chem 1988;34:1618-1621. |
Liquor* |
mg/dl |
|
< 0,13 |
* Reiber H. Die diagnostische Bedeutung neuroimmunologischer Reaktionsmuster im Liquor cerebrospinalis. Lab med 1995; 19: 444-62. |
Hypergammaglobulinämie:
Isolierte IgM-Erhöhung mit Infektklinik steht im zusammenhang mit einer Ersinfektion. Persistiert das IgM im Verlauf der infektiösen Organerkrankung spricht dies für ein chronisches Geschehen, während der Isotypen-Switch zu IgG für einen chronisch-aktiven Prozess spricht. Bei manchen Erkrankungen wie der Borreliose kommt es zu jahrelanger Persistenz von IgM.
Erhöhte IgM-Werte lassen sich auch beim Hyper-IgM-Syndrom in Abwesenheit anderer Immunglobuline feststellen.
Humorale Immunreaktionsmuster mit IgM-Dominanz:
Humorale Immunreaktionsmuster mit gleichwertiger IgA-, IgM- und IgG-Erhöhung:
Literaturangaben: