Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
15.01.2025
Die quantitative in-vitro-Messung von IgG-Antikörpern gegen Intrinsic-Faktor ist als Hilfsmittel für die klinische Diagnose von perniziöser Anämie vorgesehen.
Perniziöse Anämie (auch bekannt als Morbus Biermer) ist eine autoimmune atrophische Gastritis, hauptsächlich des Fundus. Sie ist durch Malabsorption für Vitamin-B12-Mangel (Cobalamin) verantwortlich. Die Prävalenz in der allgemeinen Bevölkerung beträgt 0,1 % und 1,9 % bei Personen, die älter als 60 Jahre sind. Die perniziöse Anämie ist in 20 bis 50 % aller Fälle der Grund für Vitamin-B12-Mangel bei Erwachsenen.
Bei der Entwicklung der Gastritis scheinen Antikörper gegen Intrinsic-Faktor keine klar definierte pathogene Rolle zu spielen. Hingegen spielen sie durch den hervorgerufenen Vitamin-B12-Mangel bewiesenermaßen eine Rolle beim Ausbruch der perniziösen Anämie. Dadurch können Patienten erkannt werden, die eine lebenslange Cobalamin-Ersatztherapie benötigen.
EliA (Fluoreszenz-Enzym-Immunoassay)
Es erfolgt die quantitative in vitro Bestimmung von IgG-Antikörpern gegen Intrinsic Factor in humanem Serum und Plasma.
Die EliA Intrinsic Factor-Wells sind mit humanem gastrischen Intrinsic-Factor beschichtet. Falls im Patientenserum vorhanden, binden Antikörper an ihre entsprechenden Antigene. Nach dem Auswaschen ungebundener Antikörper werden enzymmarkierte Antikörper gegen humane IgG-Antikörper (EliA IgG Conjugate) zugegeben, um einen Antikörper-Konjugat-Komplex zu bilden.
Nach Inkubation wird ungebundenes Konjugat ausgewaschen und anschließend der gebundene Komplex mit Development Solution inkubiert. Nach dem Abstoppen der Reaktion wird schließlich die Fluoreszenz der Reaktionsmischung gemessen.
Je höher das Messsignal, desto mehr spezifische IgG-Antikörper befinden sich in der Probe.
Die Auswertung der Ergebnisse erfolgt durch direkten Vergleich der Patientenproben mit einer Standardkurve.
Gerät: Vollautomatisches Analysensystem Phadia 250 (Fa. Thermo Fisher Scientific)
Präanalytische Fehler und Störfaktoren:
Lipämische, hämolytische oder mikrobiell kontaminierte Proben sollten von den Untersuchungen ausgeschlossen werden, da fehlerhafte Ergebnisse erzeugt werden können.
Test |
Einheit |
Negativ |
Grenzwertig |
Positiv |
EliA Intrinsic Factor |
EliA U/ml |
< 7 |
7 – 10 |
> 10 |
*Beipackzettel: Phadia 250 EliA Intrinsic Factor Für in Vitro Diagnostik, Issued June 2016, Publiched 2016-06-11 |
Beurteilung:
Der Befund niedriger Gesamt-Serum-Cobalamin-Werte kann durch das Testen der Antikörper gegen Intrinsic-Faktor weitergehend untersucht werden. Falls positiv, haben die Antikörper einen hohen Vorhersagewert (95 %) für eine vorliegende perniziöse Anämie, bei einem gleichzeitig niedrigen Auftreten von falsch-positiven Ergebnissen (1 bis 2 %). Sie sind also sehr spezifisch.
Die diagnostische Sensitivität ist für Antikörper gegen Intrinsic-Faktor in aktuellen Studien bei einer Spezifität von 100 % niedrig. In Kombination mit Antikörpern gegen Parietalzellen wird eine Sensitivität von 73 % bei 100 % Spezifität erreicht.
Die Antikörper-Prävalenz bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen variiert in Abhängigkeit vom Erkrankungsgebiet stark. Frühere Berichte deuten darauf hin, dass Antikörper gegen Intrinsic-Faktor bei 40 bis 60 % der Patienten mit perniziöser Anämie vorhanden sind.
Es wurde berichtet, dass das Auftreten dieser Antikörper bei zunehmender Dauer der Krankheit auf 60 bis 80 % steigt.
Literaturangaben: