Labormedizin der Labor:Medizin Krefeld GmbH - MVZ-Labormedizin Krefeld
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D-ML-19493-02-00 - MVZ-Labormedizin Krefeld

Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.

D-ML-19492-02-00 - MVZ-Labormedizin Krefeld

Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.

D-PL-19492-02-00 - MVZ-Labormedizin Krefeld

Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.

Stand:
09.07.2025

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Laktat


Indikation


Laktat ist ein Marker der Gewebshypoxie und ist das Endprodukt des anaeroben Glukosestoffwechsels. Es wird im Zitronensäure-Zyklus oder in der Glukoneogenese weiterverwertet. Indikationen zur Bestimmung sind:

Plasma:

  • Prognose und Verlaufsbeurteilung bei Kreislaufschock und Vergiftungen
  • Erkennen von Gewebshypoxien bei einem arteriellen pO2, der noch im Referenzbereich liegt
  • Klärung unklarer metabolischer Azidosen, besonders bei erhöhter Anionenlücke und komatösen Patienten
  • Diagnose akuter intestinaler Gefäßverschlüsse
  • Erkennung fetaler Notsituationen während der Geburt
  • Diagnose kongenitaler Lactatazidosen

Liquor:

  • Unterscheidung zwischen bakteriellen und viralen Meningoenzephalitiden
  • Abgrenzung transitorisch ischämischer Attacken von generalisierten Krampfanfällen
  • Prognostischer Parameter bei vaskulären und traumatischen Erkrankungen des Zentralen Nervensystems
  • Zur Unterscheidung einer artifiziellen Blutbeimengung zum Liquor von einer zerebralen oder subarachnoidalen Blutung

Methode


Enzymatischer Farbtest

L-Lactat + O2                            -LOD->          Pyruvat + H2O2


2 H2O2 + H-Donor + 4-AAP       -POD->          Chromogen +2H2O2

Die Intensität der gebildeten Farbe ist direkt proportional zur L-Lactatkonzentration. Sie wird durch Messung der Extinktionszunahme bestimmt.

Gerät: Vollautomatisches Analysensystem Cobas 8000 c502-Modul  (Fa. Roche)


Material

  •  Plasma (Natrium-Fluorid-EDTA-Monovette mit gelben Deckel)
  • Liquor

Präanalytik


Präanalytische Fehler und Störfaktoren:

Bei der Blutabnahme sollte langes Stauen vermieden werden, da dies zu falsch erhöhten Werten führt. Zur Probenabnahme sollte ein Na-Fluorid-EDTA-Monovetten zur Hemmung der zellulären Glykolyse verwendet werden.

Die Einnahme von Calciumdobelisat führt zu falsch niedrigen Werten.
Die Einnahme von Glycolat führt zu falsch erhöhten Werten.
Stark lipämische und hämolytische Proben verfälschen die Messergebnisse.
In seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ M, zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.


Referenzbereich


Plasma *

5,7 mg/dl - 22 mg/dl

* Kühnle H.F., v. Dahl K., Schmidt F.H. Die enzymatische Bestimmung von Laktat und b-Hydroxybutyrat in kleinen Plasmamengen J Clin Chem Clin Biochem 1977; 15: 171

Liquor **

 

Erwachsene   

10 - 22 mg/dl

Neugeborene

10 - 60 mg/dl

Säuglinge 3 - 10 Tage alt       

10 - 40 mg/dl

Säuglinge/Kinder >10 Tage alt           

10 - 25 mg/dl

** Tietz NW, ed. Clinical Guide to Laboratory Tests. 3rd ed. Philadelphia: WB Saunders; 1995:382-383.


Hinweise


Bewertung:

Laktat wird vornehmlich in der Muskulatur, im Gehirn, im Darm und den Erythrozyten gebildet. Bei einer Laktaterhöhung unterscheidet man eine Hyperlaktatämie (18 - 45 mg/dl) und eine Laktatazidose (> 45 mg/dl). Zur Klärung der Ätiologie ist es sinnvoll weitere Parameter zu bestimmen, wie Blut-pH, Bikarbonat, pCO2, pO2, Anionenlücke, Ketonkörper im Serum oder Harn, Kreatinin und Harnstoff, Aminotransferasen, ggf. toxikologische Untersuchungen und organische Säuren im Urin.

Hyperlaktatämie: Fehlen einer Azidose und ausgeprägter Perfusionsstörungen

  • Muskelarbeit (Sport, Grand mal-Anfall)
  • Infusionstherapie (Zufuhr von Alkali, wie Natrium-Bikarbonat, Pyruvat, Laktat oder Kohlenhydraten, wie Glukose, Fruktose, Sorbit, Xylit)
  • Hohe Insulingaben (Hemmung der Glukoneuogenese)
  • Hyperventilation (Kompensation einer respiratorischen Alkalose)
  • Intra- und postoperativ
  • Katecholamininfusion (Vasokonstriktion mit Minderdruchblutung)

Laktatazidose:

  • Schwere Sepsis, septischer Schock
  • Biguanid-assoziiert (Hemmung der Glukoneogenese)
  • Akute intraabdominelle Gefäßverschlüsse
  • Organtransplantataion
  • Fetale Notsituationen unter der Geburt
  • Alkoholintoxikation (Hemmung der Glukoneogenese)
  • CO-Intoxikation (Hypoxämie)
  • Schwere Anämie (Hämolyse z.B- bei Malaria)
  • Intoxikation mit Methanol, Ethylenglykol, Azetaminophen, Salizylaten (Hemmung der Glukoneogenese)
  • Thiamin-Mangel (Intensivpatienten, chron. Alkoholismus, Beri-Beri) durch verminderte Aktivität der Pyruvatdecarboxylase
  • Therapie mit Isoniazid, Nikotinsäure, Lactulose
  • Maligne Tumoren des hämatopoetischen Systems, Leber-tumore/-metastasen
  • Tumorlyse-Syndrom
  • Therapie mit Entecavir bei Hepatitis B
  • HIV-Therapie mit NRTI durch mitochondriales Toxizitäts-Syndrom
  • Dünndarmüberwucherung durch L. acidophilus-Einnahme
  • Diabetische Ketoazidose
  • Leberzirrhose
  • Neugeborenenhypoxie

Hereditäre Stoffwechseldefekte mit Laktatazidose:

  • Organazidurie, Fettsäuren-Oxidations-Defekte, Harnstoffzyklusdefekte
  • Glykogen-Metabolisierungsdefekte (Glykogenose Typ III, Glykogen-Synthase-Mangel)
  • Glukoneogenese-Defekte (Glukose-6-Phosphatse-Mangel, Fruktose-Bisphosphatase)
  • Pyruvat-Stoffwechsel-Defekte
  • Zitronensäurezyklus-Defekte
  • Atmungsketten-Defekte

Laktat im Liquor:

  • Bei bakterieller Meningitis i.d.R. höher als bei viraler Meningitis
  • Differenzierung ischämischer/hämorrhagischer Insult zur artifiziellen Blutbeimischung
  • Epileptischer Anfall
  • Hirntumore
  • Angeborene Stoffwechselerkrankungen des Gehrins (z.B. Pyruvatdehydrogenase-Mangel)

Sonstiges


Literaturangaben:

  • Labor u. Diagnose (L. Thomas, Hrsg.) TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main 2012 8. Auflage

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