Labormedizin der Labor:Medizin Krefeld GmbH - MVZ-Labormedizin Krefeld
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D-ML-19493-02-00 - MVZ-Labormedizin Krefeld

Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.

D-ML-19492-02-00 - MVZ-Labormedizin Krefeld

Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.

D-PL-19492-02-00 - MVZ-Labormedizin Krefeld

Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.

Stand:
06.06.2025

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Freie Leichtketten Typ kappa/lambda (Serum/Urin/Liquor)


Indikation


Leichtketten sind Bestandteile von Immunglobulinen. Immunglobuline bestehen aus zwei schweren und zwei leichten Ketten. Die Leichtketten jedes Ig-Moleküls sind entweder vom Typ lambda oder kappa, da eine B-Zelle immer nur in der Lage ist einen Typ zu synthetisieren. Insgesamt werden ungefähr doppelt so viele Kappa- wie Lambda-Leichtketten gebildet. Kommt es zu einer Überproduktion freier Leichtketten kann ein Nachweis im Serum und im Urin erfolgen.
In einer gesunden Niere erfolgt die Rückresorption aus dem Urin über die Tubuluszellen. Im Falle einer pathologischen Überproduktion oder einer tubulointerstitiellen Erkrankung, werden vermehrt freie Leichtketten ausgeschieden. Man bezeichnet dies als Bence-Jones-Proteinurie. Sowohl im Serum, als auch im Urin werden kappa/lambda-Quotienten zur diagnostischen Beurteilung gebildet.

Bei einer malignen Proliferation von Plasmazellen kommt es zu erhöhten Serumkonzentrationen freier ungebundener Leichtketten. Dies ist auch bei einer Amyloidose vom Subtyp AL der Fall und bei einigen Autoimmunerkrankungen, wie dem Lupus erythematodes. Indikationen zur Bestimmung sind somit Diagnostik und Verlaufskontrolle von:

  • (Leichtketten-) Myelom
  • nicht-sekretorisches Myelom
  • Prognostischer Indikator bei monoklonaler Gammopathie unbestimmter Signifikanz (MGUS) oder des asymptomatischen Myeloms
  • Beurteilung der Response bei Therapie eines symptomatischen multiplen Myeloms
  • lymphozytäre (B-Zell) Tumorerkrankungen
  • AL-Amyloidose
  • Leichtkettenerkrankung (Light chain deposition disease)

Methode


Immunturbidimetrie (quantitativ):

Die Bestimmung eines löslichen Antigens mittels Turbidimetrie beruht auf der Reaktion des Antigens mit spezifischem Antiserum unter Bildung unlöslicher Komplexe. Bei Bestrahlung der Suspension mit Licht kann nur ein Teil des Lichts passieren und auf einer Photodiode mit Hilfe eines optischen Linsen-Systems fokussiert werden. Die Menge des durchgestrahlten Lichts ist umgekehrt proportional zur spezifischen Proteinkonzentration der getesteten Probe. Die Konzentration wird automatisch nach der Messung anhand einer im Gerät gespeicherten Kalibrationskurve berechnet. (Material: Serum, Urin, Liquor)

Gerät: Optilite (Fa. Binding Site)

Immunfixation-Elektrophorese (Goldstandard, rein qualitativ):

Die Immunfixation ist eine sehr empfindliche Methode, erlaubt jedoch lediglich qualitative Aussagen.
Der Spontanurin wird mittels Ultrazentrifugation konzentriert, die Proteine bis zu einem relativen Molekulargewicht von 30,000 durch eine Membran filtriet. D
er Nachweis von Bence-Jones-Proteinen/monoklonalen Leichtketten erfolgt mittels Immunfixations-Elektrophorese. Diese Methode ist eine Kombination aus einer Proteinelektrophorese und  einer Immunpräzipitation. Proteine werden zunächst entsprechend ihrer Ladung im elektrischen Feld aufgetrennt (Elektrophorese) und anschließend jeweils durch Zugabe spezifischer Antikörper präzipitiert. Die Antigen-Antikörperkomplexe werden durch eine Proteinfärbung sichtbar gemacht (Banden).
(Material: Urin)

Gerät: Hydrasis 2 Scan Focusing (Fa. Sebia)


Material

  •  Serum
  • Spontanurin
  • Liquor

Präanalytik


Präanalytische Fehler und Störfaktoren:

Immunturbidimetrie:

Weiterhin bestehende Trübung der Probe nach Zentrifugation, z.B. durch stark lipämische Proben oder zirkulierende Immunkomplexe.

Immunfixation:

Vor der Durchführung einer Immunfixation wird das Gesamtprotein im Urin bestimmt. Werden hier keine Hinweise auf eine Proteinurie gefunden, wird von einer Immunfixation abgesehen. Ein hoher Salzgehalt, sowie ein hohes Maß an Bakterien können die Untersuchung stören. Durch die Zentrifugation des Urins, können diese Störfaktoren meist vermieden werden.


Referenzbereich

 

Typ der freien Leichtketten (Serum)*

mg/l

kappa

3,3 – 19,4

lambda

5,71 – 26,3

kappa/lambda-Verhältnis

0,26 – 1,65

Typ der freien Leichtketten (Urin)**

mg/l

kappa

1,4 – 24,2

lambda

0,2 – 6,7

kappa/lambda-Verhältnis

2,04 – 10,37

* Katzmann, Clark, Abraham, Bryant, Lymp, Bradwell, Kyle Serum and Diagnostic Ranges for free kappa and free lambda Immunglobulin light chains. Clin. Chem. 48, 1437 -1444
** Kyle RA, Gertz MA, Witzig TE. Review of 1027 patients with newly diagnosed multiple myeloma Mayo Clin Proc, 2003;78(1): 21-33

Freie Leichtketten kappa/lambda (Urin)

Es erfolgt ein rein qualitativer Nachweis von monoklonalen Banden. Diese sind im gesunden Zustand nicht nachweisbar.

kappaFLC-Index (Liquor)

< 12,3
(Pieri M et al., KFLC Index utility in multiple sclerosis diagnosis: Further confirmation 2017; 309:31-33)


Hinweise


Beurteilung des kappa/lambda-Quotienten:

Die Bildung des Quotienten (kappa/lambda) im Urin bzw. Serum ermöglicht eine Aussage über die Klonalität einer Gammopathie. Er stellt einen Risikofaktor zum Übergang in eine maligne Erkrankung dar und kann als Verlaufsparameter verwendet werden.
Erhöhte Leichtketten bei normalem Quotienten sprechen für einen polyklonalen Ursprung z.B. eine Infektionserkrankung.
Erhöhte Quotienten sind ein Hinweis auf monoklonale Gammopathien.
Erniedrigte Leichtketten findet man bei Erkrankungen des Knochenmarks. 


Sonstiges


Literaturangaben:

  • Labor u. Diagnose (L. Thomas, Hrsg.) TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main 2008 7. Auflage und 2012 8. Auflage

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