Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
30.09.2024
Die Indikation besteht bei Verdacht auf infektiöse und nicht infektöse ZNS-Erkrankungen oder Störung der Blut/Hirn-Schranke.
Hierzu werden die Quotienten von Albumin, Gesamt-IgG, Gesamt-IgM und Gesamt-IgA bestimmt und anhand des Reiber-Schemas (Quotientendiagramm) interpretiert.
Ein Vorteil der Quotientendiagramme gegenüber numerischen Berechnungen ist, dass typische Befundkonstellationen einer Erkrankung zugeordnet werden können.
Dfferenziert werden kann zwischen einer intrathekale Synthese von Immunglobulinen, einem Übergang von Proteinen aus dem Blut in den Liquor bzw. einer gestörten Rückresorption von Proteinen aus dem Liquor im Rahmen einer Schrankenstörung.
Eine Bestimmung spezifischer Antikörper gegen klar definierte Erreger ist ebenfalls möglich. Auch hierzu wird ein Liquor/Serumquotient gebildet [siehe hierzu "Liquordiagnostik (Erregerspezifische AI)"].
Zur Erstellung des "Reiber-Diagramms" werden folgende Parameter zusammengeführt:
Die jeweilige Bestimmungsmethode ist unter den jeweiligen Analyten aufgeführt.
Präanalytische Fehler und Störfaktoren:
Zur Berechnung des IgG-Liquor/Serum-Quotienten ist eine möglichst zeitgleiche (taggleiche) Abnahme von Liquor und Serum notwendig.
Probenvolumen: mindestens 1 ml
Blutbeimengungen zum Liquor können zu falsch hohen Proteinwerten und einer Fehlinterpratation des Reiber-Diagramms führen.
Die Abbildung zeigt den schematischen Aufbau eines Reiber-Diagramms mit Interpretationshilfe.
Pathophysiologisch ist nicht abschließend geklärt, ob es sich bei einer Proteinerhöhung im Liquor im Rahmen einer "Schrankenstörung", um eine vermehrte Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke oder eine verminderte Resorption aus dem Liquorraum handelt.
Einteilung der Schrankenstörung:
Leichtgradig (QAlb <10 x 10-3):
Multiple Sklerose, HIV-Encephalitis, Zoster-Ganglionitis, alkohol. Polyneuropathie (PNP), Amyotrophe Lateralsklerose
Mittelgradig (QAlb <20 x 10-3):
Virale Meningitis, diabet. PNP, Hirninfarkt, Großhirnatrophie
Schwergradig (QAlb bis 50 x 10-3):
GBS, Mb. Bannwarth, HSV-Encephalitis, tuberkulöse und eitrige Meningitis
Humorale Reaktionsmuster im ZNS nach Ig-Dominanz:
Reaktionstyp |
Krankheit |
Kein IgG, IgA, IgM |
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IgG-Dominanz |
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IgA-Dominanz |
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IgM-Dominanz |
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IgG + IgA + IgM ohne Dominanz |
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* Labor u. Diagnose (L. Thomas, Hrsg.) TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main 2008 7. Auflage |
Literaturangaben: