Lupus Antikoagulanz (DRVVT)

Indikation

Spezifischer Nachweis eines Lupus Antikoagulanz (Antiphospholipid-Antikörper), das besonders bei Autoimmunerkrankungen auftritt.

Hinweisend auf das mögliche Vorhandensein eines Lupus-Antikoagulanz sind:

• Verlängerung der Gerinnungszeiten von PTT, seltener von Thromboplastinzeit und Thrombinzeit, bei normalem Gehalt von Einzelfaktoren
• Verlängerung der PTT bei Thrombose- oder Abortneigung ungeklärter Ursache

Methode

Koagulometrische Methode

Das in den Reagenzien enthaltene Gift der Russell Viper (dRVVT: diluted Russel Viper Venom Time) aktiviert in Gegenwart von Calzium den Faktor X. Somit löst es auf dieser Ebene die Gerinnung aus und unterbindet die Wechselwirkung der vorgelagerten Faktoren. Das Reagenz für den Screen-Test wird mit einer geringen Phospholipidkonzentration durchgeführt. Dies führt in Gegenwart von Lupus Antikoagulanz (LA) zu einer Verlängerung der Gerinnungszeit. Das Reagenz für den Confirm-Test enthält eine höhere Konzentration an Phospholipiden, welche die in der Plasmaprobe vorhandenen LA neutralisieren. Deshalb ist die Gerinnungszeit mit dem Confirm-Test kürzer als die mit dem Screen-Test.

Material

• Citratplasma

Präanalytik

Störfaktoren:

• Zu lange venöse Stauung: lokale Aktivierung der Fibrinolyse
• Unsachgemäße Venenpunktion: Freisetzung/Aspiration von Gewebsthromboplastin mit Gerinnungsaktivierung (auch durch Blasen- und Schaumbildung)
• Unterfüllung: falsche Citrat-Plasma-Relation Mischungsverhältnis (Citrat : Blut = 1 : 10) ist unbedingt einzuhalten; d. h. Aufziehen bis zur Markierung

Keine Interferenz bei unfraktioniertem Heparin bis zu einer Konzentration von 0,8 IU/ml

Probenstabilität:

• 4 Stunden bei Raumtemperatur
• 1 Monat bei -20 °C 

Sonstiges

Literatur:

Labor u. Diagnose
(L. Thomas, Hrsg.) 
H-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main 2012 8. Auflage