Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
31.03.2025
Das Mumpsvirus ist der Erreger des Mumps (Ziegenpeter). Die Übertragung erfolgt über Tröpfchenimfektion. Nach einer Inkubationszeit von 16-18 Tagen kommt es zu uncharakteristischen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen und respiratorischen Symptomen. Anschließend enwickelt sich eine einseitige meist jedoch eine zweiseitige schmerzhafte Parotitis. Gelgentlich kommt es zur Entzündung der anderen Speicheldrüsen oder des Pankreas. Als Komplikation entwickelt sich in 15-30 % aller nach der Pubertät erkrankten männlichen Patienten eine Epididymorchitis sowie in etwa 10 % der Fälle eine Menigitis. Selten entwickelt sich eine Meningoencephalitis mit der Folge einer möglichen permanenten Schwerhörigkeit. In 30-50 % der Fälle verläuft die Infektion inapparent.
Die Patienten sind 3-5 Tage vor Krankheitsbeginn und bis zu ca. 1 Woche nach Symptombeginn infektiös.
IgM-Antikörper sind bereits 2-4 Tage nach Symptombeginn und dann für 2-3 Monate nachweisbar. IgG-Antikörper sind nach 1 Woche und anschließend praktisch lebenslang detektierbar.
Chemilumineszenz-Immunoassay (CLIA):
Die Methode zur semi-quantitativen Bestimmung von spezifischem IgG gegen das Mumpsvirus ist ein indirekter Sandwich-Test, der sich auf das Prinzip der Chemilumineszenz (CLIA) stützt. Rekombinantes Mumpsvirus-Antigen wird verwendet, um Magnetpartikel (Festphase) zu beschichten, und ein monoklonaler Maus-Anti-Human-IgG-Antikörper ist mit einem Isoluminol-Derivat verbunden (Isoluminol-Antikörperkonjugat). Während der ersten Inkubation binden sich die in den Kalibratoren, in den Proben oder in den Kontrollen vorhandenen Anti-Mumpsvirus-Antikörper an die Festphase. Während der zweiten Inkubation reagiert der konjugierte Antikörper mit dem schon an die Festphase gebundenen Anti-Mumpsvirus-Human-IgG. Nach jeder Inkubation wird das ungebundene Material in einem Waschzyklus entfernt. Dann werden die Starterreagenzien hinzugefügt und die Lichtreaktion (Chemilumineszenz) gestartet. Das Lichtsignal, und demnach die Menge des Isoluminol-Antikörperkonjugats, wird von einem Photomultiplier in relativen Lichteinheiten (RLU, relative light units) gemessen und zeigt die Anwesenheit oder die Abwesenheit des Anti-Mumpsvirus-IgG in den Kalibratoren, Proben oder Kontrollen.
Bei der qualitativen Bestimmung von IgM-Antikörpern erfolgt analog zur IgG-Bestimmung.
Reagenzien: LIAISON® Mumps IgG und IgM (Fa. DiaSorin)
Ikterische, hämolytische und lipämische Proben sollten nur unter Vorbehalt eingesetzt werden. Bakteriell kontaminierte Proben müssen verworfen werden.
Beurteilung
Der Nachweis von IgM-Ak ist ein verläßlicher Marker für die Mumpsdiagnose jedoch lediglich bei Personen ohne Seronarbe. Bei einer bestehenden Seronarbe reagiert das IgM häufig nur schwach. IgG-Ak steigen bei einem erneuten Kontakt mit dem Mumpsvirus stark an, so dass ein 4-facher IgG-Titeranstieg innerhalb von 2 Wochen die Diagnose sichert.
Serologische Kreuzreaktionen mit der akuten Parainfluenza Typ 2-Infektion kommen vor.
Die Berechnung des Antikörper-Spezifitäts-Index (AI) dient dem Nachweis der intrathekalen Synthese von erregerspezifischen Immunglobulinen. Ätiologische Abklärung einer aseptische masernbedingten Encephalitis.
Der Nachweis von Mumpsvirus-RNA mittels PCR aus Liquor sichert die Diagnose Menigitis/ Menigoencephalitis (Fremdleistung).
Infektionsschtutzgesetz:
Nach §6 IfSG besteht bei Krankheitsverdacht, bei Erkrankung sowie bei Tod an Mumpsvirusinfektion Meldepflicht
Nach § 7 ist der Erregernachweis namentlich dem örtlichen Gesundheitsamt zu melden.
Literatur: