Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
30.09.2024
Prostata-spezifisches Antigen wird in den Epithelzellen der Acini und im Gangepithel der Prostata gebildet und sezerneirt. Es spaltet die gelformenden Proteine aus den Samenblasen und führt so zu einer Verflüssigung des Ejakulats. Im Serum zeigt sich physiologisch nur eine niedrige Konzentration. Im Rahmen von Erkrankungen wie einer akuten Prostatitis, einer benignen Prostatahyperplasie und dem Prostatakarzinom treten deutliche Konzentrationserhöhungen auf.
In sehr niedriger Konzentration kann PSA auch bei Frauen mit Mammakarzinom gefunden werden.
Das Gesamt-PSA (TPSA) setzt sich aus einer freien Form (FPSA) und einer komplexierten Form zusammen, davon liegen 10 -30 % als FPSA vor. Die Bildung eines Quotienten (FPSA/TPSA) kann zur besseren Differenzierung zwischen einer benignen und einer malignen Prostataerkrankung beitragen.
Indikationen zur Bestimmung von TPSA sind:
Indikationen zur Bestimmung von FPSA:
Elektro-Chemi-Lumineszenz-Immunoassay (ECLIA)
Probe und ein biotinylierter monoklonaler PSA-spezifischer Antikörper bilden einen Komplex. Nach Zugabe eines mit Ruthenium-Komplex markierten monoklonalen PSA-spezifischen Antikörpers wird ein Sandwich-Komplex gebildet, der mit Hilfe von Streptavidin-beschichteten Mikropartikeln über die Biotin-Streptavidin Wechselwirkung an die Festphase gebunden wird. Das Reaktionsgemisch wird in die Messzelle überführt, wo die Mikropartikel durch magnetische Wirkung auf die Oberfläche der Elektrode fixiert werden. Durch Anlegen einer Spannung wird eine Chemilumineszenzemission induziert und mit dem Photomultiplier gemessen.
Gerät: Vollautomatisches Analysensystem Cobas 8000 e801 (Fa. Roche)
Präanalytische Fehler und Störfaktoren
Die Blutentnahme sollte vor einer rektalen Untersuchung der Prostata erfolgen, da dies bis zu 3 Wochen lang zu falsch erhöhten Ergebnissen führen kann.
Stark lipämische und hämolytische Proben verfälschen die Messergebnisse.
Stark erhöhter Rheumafaktor, erhöhtes Biotin führen ebenfalls zu Interferenzen.
Alter (Jahre)* |
TPSA (ng/ml) |
< 40 |
< 1,4 |
40 – 49 |
< 2,0 |
50 – 59 |
< 3,1 |
60 – 69 |
< 4,1 |
> 70 |
< 4,4 |
FPSA |
< 0,4 |
FPSA/TPSA-Quotient**;*** |
> 25 % |
* Roche Beipackzettel Elecsys total PSA 2020 |
Bewertung:
Benigne und maligne Veränderungen der Prostata führen zu erhöhten TPSA-Konzentrationen im Serum.
FPSA steigt bei einer benignen Prostatahyperplasie (BPH) relativ stärker an als TPSA, was sich in einem höheren FPSA/TPSA-Quotienten widerspiegelt. Bei sehr niedriger oder sehr hoher TPSA-Konzentration entstehen jedoch irreführende Werte, weswegen eine Bestimmung des Quotienten nur im Bereich der größten Überlappung der TPSA-Konzentrationen zwischen BPH und Prostatakarzinom (Bereich: 2-4 µg/l bis 10-20 µg/l) sinnvoll ist. Die Sensitvität und Spezifität des Quotienten ist außerdem vom Volumen der Prostata abhängig und liefert ab einem Volumen von 40 bis 60 cm eine schlechtere Diskrimierung zwischen malignen und benignen Prozessen. Eine akute Prostatitis zeigt wie das Prostatakarzinom niedrigere Quotienten und ist nicht sicher von diesem zu differenzieren.
Literaturangaben: