Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
19.04.2024
Das Rötelnvirus ist weltweit verbreitet. Die Röteln zählen zu den "klassischen Kinderkrankheiten". Die Infektion verläuft in etwa 50 % der Fälle asymptomatisch. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Bereits eine Woche vor Ausbruch des Exanthems besteht Kontagiosität. 7-9 Tage nach Infektion kommt es zu einer augeprägten Virämie mit Ausbreitung in die Zielorgane und in der Schwangerschaft mit der Möglichkeit der diaplazentaren Übertragung. Das Rötelnvirus ist bei Infektion des Feten in den ersten Schwangerschaftswochen (SSW) hochgradig teratogen mit einem Risiko für die Entwickling einer Rötelnembryopathie von bis zu 90 %. Das Risiko sinkt bis zur 20. SSW auf unter 20 %. Nach der 20. SSW ist das Risiko gering. Nach abgelaufener Rötelninfektion gibt es in der Regel keine Viruspersistenz. Ausnahme ist die konnatale Rötelninfektion, bei der das Neugeborene noch monatelang infektiöses Virus mit dem Urin und in Rachensekreten ausscheidet.
Der Antikörpernachweis ist die Methode der Wahl zur Diagnostik einer akuten Rötelninfektion und zur Bestimmung der Immunität.
Enzymimmunoassay:
An einer Festphase (Reaktions-Kavität) sind Rötelnvirus-Antigene fixiert. In der Patientenprobe vorhandene Antikörper gegen Rötelnvirus binden spezifisch an diese Antigene. Ein zweiter Antikörper der gegen humane Ak (IgG- bzw. IgM-Antikörper) gerichtet und mit einem Enzym markiert ist, wird hinzugefügt. Das gebundene Enzym ist in der Lage, einen hinzugefügten Farbstoff zu verändern. Die Farbänderung kann photometrisch gemessen werden. Die Farbintensität ist direkt proportional zur Menge der gebundenen Antikörper in der untersuchten Probe.
Reagenzien: SERION ELISA classic; Serion-Diagnostics
Ikterische, hämolytische und lipämische Proben sollten nur unter Vorbehalt eingesetzt werden. Bakteriell kontaminierte Proben müssen verworfen werden.
Beurteilung:
Eine Serokonversion im Röteln-IgG im Abstand von 10-14 Tagen beweist eine akute Infektion. Ein positiver Nachweis von IgM-Ak ist ein zusätzlicher Hinweis, allerdings können Röteln-spezifische IgM-Ak auch im Rahmen einer Reinfektion sowie nach aktiver Immunisierung nachweisbar sein.
Bei einem reaktiven IgM-Testergebnis und bestehender Schwangerschaft sollte wie folgt vorgegangen werden.
Bestimmung der IgG-Avidität (Fremdleitung), Westernblot (Fremdleistung), Verlaufskontrolle nach 1-2 Wochen
Beurteilung des Immunstatus:
Röteln-IgG-AK < 9 IU/ml Keine Immunität, Impfung empfohlen
Röteln-IgG-AK – 14 IU/ml Fragliche Immunität, Impfung empfohlen
Röteln-IgG-AK = 15 IU/ml Immunität anzunehmen
Infektionsschutzgesetz:
Es besteht nach Infektionsschutzgesetz Labormeldepflicht bei connataler Infektion (nicht namentlich, Meldung an das Robert-Koch-Institut).
Literatur: