Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
19.04.2024
Infektionen mit Rotaviren sind weltweit die häufigste Ursach von schweren dehydrierenden Durchfallerkrankungen im Kindesalter. Die hohe Widersatndsfähigkeit der Viren gegen äußere Einflüsse zusammen mit der hohen Konzentrationsdichte im Stuhl und der geringen Infektionsdosis sind Gründe für die frühe Rotaviren-Durchseuchung im Kindesalter. Der Infektionsverlauf ist ab dem 3. Lebenjahr überwiegend asymptomatisch bis leicht. Reinfektionen sind häufig, und im Alter nehmen die symptomatischen Erkrankungen wieder zu.
Die Übertragung erfolgt fäkal-oral sowie durch kontaminierte Lebenmittel.
Nach einer Inkubationszeit von 1-3 Tagen kommt es zu Erbrechen, Fieber und Diarrhoen. Die Erkrankung dauert 4-7 Tage. Die Virusausscheidung stoppt beim Immungesunden nach ca. 10-14 Tagen.
Die Indikation zur Untersuchung auf eine Rotaviren-Infektion besteht bei Erbrechen, Fieber und Diarrhoen. Aufgrund der hohen Konzentration der Viren im Stuhl besteht die Gefahr einer nosokomialen Übertragung, somit ist eine schnelle Diagnostik von Bedeutung.
Enzymimmunoassay:
An der Oberfläche der Vertiefung der Mikrotiterplatte ist ein monoklonaler Antikörper gegen VP6 gebunden (ein gruppenspezifisches Antigen, das bei allen humanpathogenen Rotaviren vorkommt). Eine Suspension der zu untersuchenden Stuhlprobe wird mit biotinylierten monoklonalen Anti-Rotavirus-Antikörpern (Konjugat 1) in die Vertiefung der Mikrotiterplatte pipettiert. Nach einem Waschschritt wird Poly-Streptavidin-Peroxidase-Konjugat (Konjugat 2) dazu gegeben. Bei Anwesenheit von Rotaviren bildet sich ein Sandwich-Komplex aus immobilisierten Antikörpern, den Rotavirus - Antigenen und den mit dem Biotin-Streptavidin-Peroxidase-Komplex konjugierten Antikörpern. Nicht gebundenes Streptavidin-Peroxidase-Konjugat wird in einem Waschschritt entfernt. Nach Zugabe von Substrat wandelt bei positiven Proben gebundenes Enzym die farblose Lösung in den Vertiefungen der Mikrotiterplatte in eine blaue Lösung um. Durch Zugabe von Stopp-Reagenz erfolgt ein Farbumschlag von blau nach gelb. Die Extinktion ist proportional zur Konzentration des in der Probe vorhandenen Rotavirus - Antigens.
Reagenzien: Rotavirus-Test (RIDASCREEN)
Gerät: DS2
Stuhlproben, so bald als möglich nach dem Erkrankungsbeginn sammeln und schnellst möglich zum Labor transportieren.
Kann die Bestimmungen nicht sofort erfolgen, kann das verdünnte Probenmaterial bei 2 - 8 °C aufbewahrt werden. Eine Langzeit-Lagerung unverdünnter Proben ist durch Aufbewahrung bei -20 °C möglich.
Beurteilung:
Der direkte Erregernachweis belegt eine Infektion mit Rotaviren.
Für den Direktnachweis stehen Antigen-EIA sowie die RT-PCR zur Verfügung.
Die RT-PCR ist deutlich sensitiver als der Antigen-Assay.
Der positive EIA-Befund korreliert jedoch besser mit symptomatischen Rotavirusinfektionen als der positive PCR-Befund. Beim Nachweis hoher Kopienzahlen des Rotavirusgenoms mittels quantitativer RT-PCR-Verfahren besteht auch hier eine gute Korrelation zur Symptomatik.
Infektionsschtutzgesetz:
Nach § 7 IfSG besteht bei direktem Nachweis von Noroviren, soweit er auf eine akute Infektion hinweist, namentliche Meldepflicht an das örtliche Gesundheitsamt.
Literatur: