Thyreoglobulin-Antikörper (Tg-Ak)

Indikation

Zu den Autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen (AITD, autoimmuno thyroid diseases) gehören die autoimmune Hyperthyreose (M. Basedow, Graves disease) und die autoimmune Hypothyreose (Hashimoto-Thyreoiditis). 
Die autoimmune Reaktion richtet sich im Wesentlichen gegen folgende Antigene:

• das Thyreoglobulin, gegen das die Thyreoglobulin-Antikörper gebildet werden (Tg-Ak)
• die Thyroid-Peroxidase (TPO) und die korrespondierenden Thyroid-Peroxidase-Antikörper (TPO-Ak)
• den TSH-Rezeptor (TR) gegen den die TSH-Rezeptor-Antikörper (TR-Ak) gerichtet sind (siehe auch um Verteichnis unter TR-Ak (TSH-Rezeptor-Autoantikörper)).

Erhöhte Thyreoglobulin-Antikörper (Tg-Ak) können in 12-30 % der Fälle bei Patienten mit Immunhyperthyreose und bei 60 – 80 % der Patienten mit Autoimmunthyreoitiden nachgewiesen werden. Die Prävalenz der isolierten Tg-Ak-Positivität beträgt lediglich 6 %.

Indikation zur Bestimmung von Tg-Ak:

• Bei negativem Nachweis von TPO-Ak und V.a. Autoimmunthyreoiditis
• Bei Patienten mit differenziertem Schilddrüsenkarzinom und dem Nachweis von Tg-Ak  im Rahmen der Thyreoglobulin-Verlaufskontrollen.

Methode

ElektroChemiLumineszenzImmunoAssay (ECLIA)

Die Probe und biotinyliertes Tg werden inkubiert, wobei die Antikörper in der Probe an das Antigen binden. Nach Zugabe von mit Ruthenium-Komplex markierten Anti-Tg-Antikörpern und Streptavidin-beschichteten Mikropartikeln wird der entstandene Immunkomplex über die Biotin-Streptavidin-Wechselwirkung an die Festphase gebunden.

Das Reaktionsgemisch wird in die Messzelle überführt, wo die Mikropartikel durch magnetische Wirkung auf die Oberfläche der Elektrode fixiert werden. Nach einem Waschschritt wird durch Anlegen einer Spannung die Chemilumineszenzemission induziert und mit dem Photomultiplier gemessen. Die Ergebnisse werden anhand einer Kalibrationskurve ermittelt.

Material

• Serum
• Plasma (EDTA)

Präanalytik

Störfaktoren:

TG-Konzentrationen von > 2000 ng/ml können zu falsch erhöhten Anti-Tg Konzentrationen führen.

Probenstabilität:

• 4 Tage bei  RT
• 4 Tage bei 2 - 8 °C
• 2 Monate bei -20 °C 

Referenzbereich

< 115 IU//ml
(Angabe des Testherstellers, Firma Roche)

Sonstiges

Literatur:

Labor u. Diagnose
(L. Thomas, Hrsg.) 
H-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main 2012 8. Auflage