Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
30.09.2024
Zwei Formen des Vitamin D's (D2 und D3) werden unterschieden. Vitamin D3 stellt die potentere Form dar. Vitamin D2 (Ergocalciferol) wird häufiger in Produkten zur Substitution verwendet.
Beide Formen können über die Nahrung zum Beispiel aus Fisch- und einigen Pflanzenprodukten aufgenommen werden. Der Körper ist in der Lage aus 7-Dehydrocholesterol Vitamin D3 zu synthetisieren. In der Haut wird 7-Dehydrocholesterol unter Einfluss von UVB-Strahlung zu Cholcalciferol gespalten, welches in einem nächsten Schritt in der Leber zu 25(OH) Cholecalciferol hydroxiliert wird, aber noch biologisch inaktiv ist. Die Speicherung erfolgt im Fettgewebe.
In der Zirkulation binden 99% des 25(OH)-Vitamin D an Vitamin D-bindendes Protein (DBP) und besitzt dort eine Halbwertszeit von 2-3 Wochen. In der Niere erfolgt durch eine zweite Hydroxilierung zu 1,25(OH) Cholecalciferol die Aktivierung.
Diese wird induziert durch erniedrigte Calcium- und Phosphatspiegel sowie durch ein erhöhtes Parathormon. Gehemmt wird die Aktivierung von Vitamin D durch hohe Calciumspiegel und den Anstieg von 1,25(OH) Cholecalciferol sowie die Einnahme von Glucocorticoiden.
Aktiviertes Vitamin-D induziert seinerseits die Lyse von Knochengewebe und die enterale Absorption sowie die distal-tubuläre Rückresorption von Calcium.
Indirekt wird über die Aufrechterhaltung des Calciumsspiegels durch Vitamin D eine Mineralisierung des Knochens gefördert.
Im Blut kann 25 (OH) Vitamin D2 und D3 nachgewiesen werden.
Indikationen zur Bestimmung sind:
Electro-Chemi-Lumineszenz-Immunoassay (ECLIA)
Kompetitiver Protein-bindungs-Assay:
Durch Inkubation der Probe mit den Vitamin D-Vorbehandlungsreagenzien wird 25-Hydroxyvitamin D vom Vitamin D-Bindeprotein freigesetzt.
Nach Inkubation der vorbehandelten Probe mit Ruthenium-markierten Vitamin D-Bindeprotein wird ein Komplex aus 25-Hydroxyvitamin D und ruthenyliertem Vitamin D-Bindeprotein gebildet. Durch Zugabe von biotinyliertem 25-Hydroyvitamin D werden die noch freien Bindungsstellen des Rhutenium-markierten Vitamin D-Bindeproteins besetzt. Ein Komplex aus Rhutenium-markiertem Vitamin D-Bindeproteins und dem biotinyliertem 25-Hydroxyvitamin D wird gebildet.
Streptavidin beschichtete Mikropartikel binden den Gesamtkomplex über die Biotin-Streptavidin-Wechselwirkung an die Festphase. Der Reaktionsansatz wird in die Messzelle überführt und die Mikropartikel durch magnetische Wirkung auf die Oberfläche der Elektrode fixiert. Nach einem Waschschritt werden ungebundene Substanzen entfernt und nach Anlegen einer Spannung wird die Chemilumineszenzemmission induziert und mit dem Photomultiplier gemessen.
Gerät: Vollautomatisches Analysensystem Cobas 8000 e801 (Fa. Roche)
Die Blutentnahme sollte am nüchternen Patienten morgens erfolgen.
Bei Dialysepatienten sollte die Abnahme vor der Dialyse erfolgen.
Präanalytische Fehler und Störfaktoren:
Stark lipämische und hämolytische Proben verfälschen die Messergebnisse.
Stark erhöhtes Biotin führt ebenfalls zu Interferenzen.
Derzeit gibt es keine Standarddefinition für den optimalen Vitamin D-Status. Zahlreiche Experten erachten die allgemein verwendeten, populationsbasierten Referenzwerte als zu niedrig.
Expertenmeinungen zu Folge besteht bei einer 25‑Hydroxyvitamin D-Konzentration von
≤ 20 ng/mL ein Vitamin D-Mangel.*
Auch die US-amerikanische National Kidney Foundation erachtet Konzentrationen
< 30 ng/mL als insuffizient oder defizient.**
Laut der Klassifikation des US-amerikanischen Institute of Medicine (IOM) besteht eine ausreichende Versorgung in Bezug auf die Knochengesundheit ohne weiteren Zusatznutzen für die Gesundheit im Bereich von 30 bis 50 ng/ml.
Eine Überversorgung ist ab Werten > 50 ng/ml möglich.
* Holick MF. Vitamin D status: measurement, interpretation, and clinical application. Ann Epidemiol 2009;19(2):73-78.
** KDOQI Clinical Practice Guidelines for Bone Metabolism and Disease in Children With Chronic Kidney Disease. http://www.kidney.org/PROFESSIONALS/kdoqi/guidelines_pedbone/ guide8.html
Bewertung:
25(OH)D nmol/l | 25(OH)D ng/ml | Interpretation nach IOM |
---|---|---|
<30 | <12 | Mangelhafte Versorgung mit einem erhöhten Risiko für Krankheiten wie Rachitis, Osteomalazie und Osteoporose. |
30-<50 | 12-<20 | Suboptimale Versorgung mit möglichen Folgen für die Knochengesundheit. |
50 -<75 | 20-<30 | Ausreichende Versorgung in Bezug auf die Knochengesundheit. |
75-<125 | 30-<50 | Ausreichende Versorgung in Bezug auf die Knochengesundheit ohne weiteren Zusatznutzen für die Gesundheit. |
≥125 | ≥50 | Mögliche Überversorgung, die für den Körper negative gesundheitliche Folgen haben kann, zum Beispiel Hyperkalzämien, die zu Herzrhythmusstörungen oder Nierensteinen führen können. |
Ursachen eines verminderten Vitamin D-Spiegel:
Erhöhung von 1,25(OH) Vitamin D:
Erhöhung von 25(OH) Vitamin D:
Literaturangabe: