Alpha-1-Antitrypsin (AAT)

Indikation

Alpha-1-Antitrysin (AAT) gehört zur Familie der Serinproteasen-Inhibitoren. Serinproteasen wie Elastase, Chymotrysin, Trypsin oder Thrombin werden durch AAT komplex gebunden und inaktiviert. Mehr als 100 genetische Varianten des AATs sind bekannt. Von klinischer Bedeutung ist lediglich der Mangel nicht die Erhöhung. 

Eine AAT-Bestimmung wird bei folgenden Erkrankungen empfohlen

• COPD
• Asthma
• nicht erklärbare Lebererkrankungen
• nekrotisierender Pannikulitis

sowie bei Geschwistern von Personen mit bekanntem AAT-Mangel

Methode

Immunologischer Trübungstest:

Humanes Alpha-1-Antitrypsin bildet mit einem spezifischen Antiserum ein Präzipitat, das turbidimetrisch gemessen wird.

Material

• Serum
• Plasma (Li-Heparin, EDTA)

Präanalytik

Störfaktoren

In seltenen Fällen kann eine monoklonale Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.

Referenzbereich

 90 - 180 mg/dl (= 0,9-1,8 g/l)

bei Werten < 70 mg/dl besteht der Verdacht auf einen hereditären AAT–Mangel, eine Phänotypisierung / Genotypisierung wird empfohlen

Hinweise

• Eine AAT-Erhöhung um das 3-fache der Norm kann im Rahmen einer Akute-Phase-Reaktion auftreten.
• Bei Patienten mit Plattenepithel- oder Adenokarzinom können Konzenztrationen bis 5 g/l (500 mg/dl) gemessen werden ebenfalls bei einer Tuberkulose-Erkrankung.
• In der Schwangerschaft und bei Einnahme von oralen Kontrazeptiva kann die AAT-Konzentration bis zum 2-Fachen erhöht sein.

Sonstiges

Literaturangaben:

• Labor u. Diagnose (L. Thomas, Hrsg.) TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main 2012 8. Auflage