Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
15.01.2025
Chlamydien sind intrazelluläre Bakterien. Sie weisen einen virusähnlichen biphasischen Entwicklungszyklus auf. Infektiöse Elementarkörperchen werden durch Endozytose in eine geeignete Wirtszelle aufgenommen. In der Vakuole entwickeln sich die Elementarkörperchen zu den metabolisch aktiven Retikularkörperchen, die sich in diesem Endosoms vermehren. Nach 48-72 Stunden reorganisieren sich die Retikularkörperchen wieder zu Elementarkörperchen. Durch Ruptur der Wirtszelle oder durch Exozytose werden die Elemtarkörperchen freigesetzt und können so erneut Zellen Infizieren.
C. trachomatis wird in die Serotypen A-L eingeteilt. Je nach Serotyp werden sexuell übertragbare Erkrankungen, Infektionen des Neugeborenen und Augeninfektionen hervorgerufen:
C. trachomatis Serotyp |
Infektionskrankheit |
A-C |
Trachom (Entwicklungsländer) |
D-K |
Urogenitalinfektionen |
L1-L3 |
Lymphogranuloma venereum |
C. trachomatis Serotypen A-C:
Das Trachom spielt in Deutschland kaum noch eine Rolle. Vor allem bei der armen Bevölkerung in ländlichen Gebieten mit schlechten Hygienestandards und schlechter Gesundheitsversorgung ist das Trachom eine häufig zum Sehverlust führenden Infektionskrankheit.
C.trachomatis Serotypen D-K:
Urogenitale Chlamydieninfektionen sind die häufigste bakteriell verursachte sexuell übertragene Erkrankung. Beim Mann entwickelt sich nach einer Inkubationzeit von 2-6 Wochen eine akute bis chronische Urethritis. Bei der Frau verläuft die Infektion häufig subklinisch, zunächst als Urethtitis und anschließend aufsteigend zur Zervizitis und Salpingitis mit der möglichen Folge einer ungewollten Unfruchtbarkeit. Schmierinfektionen können zur Infektion des Auges und somit zu einer Konjunktivitis führen.
Nach Wochen kann sich als Folge einer Genitalinfektion, insbesondere bei ca. 1 % der männlichen Patienten, eine rektive Arthitis ausbilden.
Eine Übertragung von der infizierten Mutter auf das Neugeborene ist möglich. Dies führt zur Konjunktivitis oder Pneumonie beim Neugeborenen.
C.trachomatis Serotypen L1-L3:
Sind die Erreger des Lymphogranuloma venereum. Hierbei handelt es sich um eine schwere Urogenitalinfektion mit Ulzerationen der Urogenitalschleimhäute und Fieber. Die inguinalen Lymphknoten schwellen an und verschmelzen eitrig. Bei Analverkehr kann es über eine Infektion des Rektums zur Kolitis und Proktitis kommen. Eine Pharyngitis ist ebenfalls möglich.
Indikation für den Erregerdirektnachweis:
Die serologische Diagnostik ist bei einer akuten Infektion mit C. trachomatis ungeeignet. Methode der Wahl ist der Direktnachweis mittels Verfahren zur Nukleinsäuredetektion (z.B. PCR)
Polymerasekettenreaktion:
Die Amplifikation und Detektion basiert auf dem TaqMan-Format.
Extrahierte DNA wird in einem Reaktionsansatz mittels PCR amplifiziert. Während des Annealings hybridisieren sowohl die beiden spezifischen PCR-Primer als auch eine, für dieses Detektionsverfahren erforderliche, spezifische fluorogene Sonde am pathogenen Genom. Im anschließend ablaufenden Extensionsschritt wird diese Sonde von der 5’-3’Exonuklease-Aktivität der Taq-Polymerase gespalten, wodurch das Fluoreszenzsignal ansteigt. Übersteigt das Mess-Signal einen von der Software des Gerätes berechneten cut-off Wert, so gilt die Probe als "positiv".
Reagenzien: cobas CT/NG
Gerät: Analysensystem Cobas 6800
Folgende Materialien sind vom Testhersteller validiert und zugelassen:
Folgende Materialien können untersucht werden, sind aber nicht vom Testhersteller validiert:
Das Untersuchungmateriel sollte taggleich zum Labor transportiert werden. Eine sofortige Vorbereitung des Materials ist erforderlich für eine optimale Aussagekraft des Ergebnisses.
Die Untersuchungsproben werden direkt nach Probeneingang bearbeitet oder bei -20 °C gelagert.
Der Erregernachweis zeigt eine Infektion mit C. trachomatis an.
Die Detektion von C. trachomatis hängt von der Anzahl der in der Probe enthaltenen Organismen ab und kann durch das Probenentnahmeverfahren, patientenbezogene Faktoren (Alter, Anamnese bzgl. sexuell übertragbarer Krankheiten, Symptomatik), das Infektionsstadium und/oder den infizierenden Stamm von C. trachomatis beeinflusst werden.
Literatur: