Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
08.05.2024
Das Hepatitis D-Virus (HDV) ist ein inkomplettes RNA-Virusoid. Für eine Replikation benötigt es das HBs-Antigen des Hepatitis B Virus (HBV), soass eine Infektion nur in Zusammenhang mit einer Hepatitis B-Infektion möglich ist. Die Rate an Koinfektionen beträgt ca. 5 % der Heptitis B Infizierten. Die Übertragung erfolgt über Sexualkontakt, parenteral oder perinatal. Der Verlauf der Erkrankung ist abhängig vom zeitlichen Infektionsverlauf. So führen Simultaninfektionen eher zur einer akuten Hepatitis mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Ausheilung, während eine Superinfektion eher chronifiziert und das Risiko einer Leberzirrhose erhöht.
Jeder HBs-Antigen-Träger sollte aus diesem Grund auf eine HDV-Koinfektion untersucht werden. Initiale Diagnostik ist hierbei der serologische Nachweis von HDV-Antikörpern. HDV-IgM Antikörper peristieren bei chronischen Verläufen und bilden sich bei selbstlimitierten Infektionen zurück. HDV-IgG Antikörper persistieren auch nachd er Infektion üer mehrere Jahre. Aus diesem Grund erfolgt die Diagnostik über die Bestimmung der Gesamt-HDV-Antikörper.
Chemilumineszenz-Immunoassay (CLIA):
Bei der Methode zur qualitativen Bestimmung von spezifischen Antikörpern gegen das Hepatitis-D-Virus (HDV) handelt es sich um einen indirekten Chemilumineszenz-Immunassay (CLIA). Dabei werden Magnetpartikel mit dem für HDV spezifischen rekombinanten Antigen beschichtet (Festphase). Während der ersten Inkubation binden sich die im Kalibrator, in den Proben oder in den Kontrollen vorhandenen HDV-Antikörper durch das rekombinante HDV-Antigen an die Festphase. Bei der zweiten Inkubation reagieren monoklonale Maus-Antikörper gegen humanes IgG und monoklonale Mausantikörper gegen humanes IgM, die beide an ein Isoluminol-Derivat (Isoluminol-Antikörper-Konjugat) gebunden sind, mit Antikörpern gegen HDV, die bereits an die Festphase gebunden sind. Ungebundenes Material wird nach jeder Inkubation in einem Waschzyklus entfernt. Dann werden die Starterreagenzien hinzugefügt und die Lichtreaktion (Chemilumineszenz) gestartet. Das Lichtsignal, und demnach die Menge des Isoluminol-Antikörper-Konjugats, wird von einem Photomultiplier in relativen Lichteinheiten (RLU, relative light units) gemessen und zeigt die Anwesenheit oder die Abwesenheit von Antikörpern gegen HDV im Kalibrator, in den Proben oder Kontrollen.
Reagenzien: LIAISON® MUREX Anti-HDV-Assay (Fa. DiaSorin)
Störfaktoren:
Hämolytische, lipämische, ikterische und mikrobiell kontaminierte oder hitzebehandelte Proben sind ungeeignet.
Positiver Nachweis |
Nachweis von Anti-HDV-Antikörpern (IgM oder IgG). Während Anti-HDV-IgG bei Patienten mit einer HDV-Infektion über mehrere Jahre nachweisbar bleiben, ist dies bei Anti-HDV-IgM nur bei chronischen Infektionsverläufen der Fall. Eine persistierende HDV-Infektion kann anhand der Serologie nicht von einer ausgeheilten HDV-Infektion unterschieden werden. Zur Klärung empfiehlt sich der Nachweis von HDV-RNA. Eine Simultaninfektion mit dem Hepatitis B-Virus führt zu einer akuten Hepatitis mit ca. 90 % Ausheilung der HDV-Infektion. Eine HDV-Superinfektion einer chronischen Hepatitis B zeigt eher einen chronifizierendenden Infektionsverlauf. |
Negativer Nachweis |
Zur Hepatitis D-Serologie: Kein Nachweis von Anti-HDV-Antikörpern (IgM oder IgG). |
Infektionsschutzgesetz:
Nach §6 IfSG besteht bei Krankheitsverdacht, bei Erkrankung sowie bei Tod an akuter Virushepatitis Meldepflicht
Nach § 7 sind serologische Befunde, die auf eine akute Infektion hindeuten namentlich dem örtlichen Gesundheitamt zu melden.
Literatur: