Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
30.09.2024
Das Hepatitis-B-Virus (HBV) ist ein DNA-Virus mit 9 Gentotypen. Es wird über Sexualkontakte, parenteral bzw. perinatal übertragen. Die Inkubationszeit beträgt bis zu 6 Monaten auf die in 95 % der Fälle ein asymptomatischer Verlauf oder eine akute Hepatitis mit mildem Verlauf folgt. In ca. 0,1-0,5 % der Fälle kommt es zur fulminat verlaufenden Hepatitis. Bei der Hepatitis B handelt es sich um eine nicht-zytopanthogene Infektion der Leberzellen. Die Zerstörung der Leberzellen wird durch die körpereigene Immunantwort verursacht.
Nach Infektion immunkompetenter Erwachsener heilt die HBV-Infektion in über 90% der Fälle aus. Hingegen verläuft die Infektion im Kindesalter in 90 - 95% und bei immunkompromittierten Personen in 30–90% chronisch.
Chronische Verläufe können sich als chronische Hepatitis mit teils extrahepatischen Manifestationen oder in asymptomatischer Trägerschaft des Virus manifestieren.
Erfassung des Infektionsstadiums bzw. der Immunität erfolgt mittels serologischer Methoden.
Ergänzend zur serologischen Diagnostik stehen im Rahmen der Hepatitis-Diagnostik molekularbiologische Methoden zur Verfügung z.B. mittels PCR Nachweis des Virusgenoms qualitativ sowie quantitativ.
Indikation zum Hepatitis B-Virus-Virusgenomnachweis:
Polymerase Kettenreaktion (PCR):
Die Amplifikation und Detektion basiert auf dem TaqMan-Format.
Extrahierte DNA wird mittels PCR amplifiziert. Während des Annealings hybridisieren sowohl die beiden spezifischen PCR-Primer als auch eine, für dieses Detektionsverfahren erforderliche, spezifische fluorogene Sonde am nachzuweisenden Genom. Im gleichzeitig ablaufenden Extensionsschritt (Zwei-Schritt-PCR) wird diese Sonde von der 5’-3’-Exonuklease-Aktivität der Taq-Polymerase gespalten, wodurch das Fluoreszenzsignal ansteigt. Übersteigt das Meßsignal einen von der Software des Gerätes berechneten cut-off Wert, so gilt die Probe als "positiv" und der entsprechende PCR-Zyklus, in dem die Fluoreszenz diesen "threshold" übersteigt, wird als "threshold cycle" CT definiert.
Primer und Sonde stammen aus der X-Gen-Region des HBV-Genoms
Gerät: applied biosystems 7500
Das Untersuchungsmaterial sollte schnellst möglich zum Labor transportiert werden.
Direkt nach Probeneingang wird das Untersuchungsmaterial bearbeitet oder bei -20 °C gelagert.
Bewertung:
Bei der Hepatitis B-Infektion können verschiedene Stufen mit unterschiedlich hoher Viruslast beobachtet werden (1 IU entspricht ca. 5 Genomkopien)
Akute HBV-Infektion:
Sehr hohe Virämie mit über 109-1012 IU/ml
HBeAg positive chronische HBV-Infektion:
"Immuntolerante Phase" >107 IU/ml
"Immunreaktive Phase" 104-107 IU/ml
HBeAg negative chronische HBV-Infektion:
103-104 IU/ml
HBsAg negative Phase:
HBV-DNA nicht nachweisbar bzw. lediglich in sehr geringen Konzentrationen
Sensitivität:
Im Rahmen der Validierung wurde eine 95 %ige LOD von 19 IU/ ml ermittelt.
Die Auswertung des Testergebnisses erfolgt qualitativ.
Die quantitative Bestimmung der HBV-Virämie erfolgt extern (Fremdleistung)
Infektionsschtutzgesetz:
Nach §6 IfSG besteht bei Krankheitsverdacht, bei Erkrankung sowie bei Tod an akuter Virushepatitis Meldepflicht
Nach § 7 sind alle Nachweise von Hepatitis-B-Virus namentlich dem örtlichen Gesundheitamt zu melden. Die Meldepflicht besteht unabhängig vom klinischen Bild und Infektionsstadium.
Literaturangaben:
Manns et al.: S3-Leitlinie Hepatitis-B-Virusinfektion - Prophylaxe, Diagnostik und Therapie. Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Stand Januar 2011
Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie
(Hrsg.: S. Suerbaum, G-D. Burchard, H.E. Kaufmann, T.F. Schulz)
Springer Verlag 2020 9. Auflage
www.rki.de
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