Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
19.04.2024
Die Berechnung des Antikörper-Spezifitäts-Index (AI) dient dem Nachweis der intrathekalen Synthese von erregerspezifischen Immunglobulinen. Sie wird u.a. durchgeführt zur ätiologischen Abklärung einer aseptische Meningitis.
Berechnet werden können IgG-AI zum Beispiel für:
Der AI wird berechnet als Quotient aus dem spezifischen Liquor/Serum-Konzentrationsquotienten Qspez und dem Gesamt-IgG-Quotienten (QIgG), wobei entweder auf den empirischen IgG-Quotienten oder im Fall einer intensiven intrathekalen polyspezifischen Immunreaktion (QIgG > QLim) auf QLim bezogen wird.
Beispielhaft ist hier die Berechnung für IgG gezeigt:
Qspez = spezIgGLiquor / spezIgGSerum
QIgG = gesIgGLiquor / gesIgGSerum
(Bei der Berechung muss die ggf. unterschiedliche Verdünnung von Liquor- und Serumprobe berücksichtigt werden)
AI = Qspez / QIgG (QIgG < QLim)
AI = Qspez / QLim (QIgG > QLim)
QLim beschreibt die Obergrenze der Hyperbelfunktion, also den oberen Grenzwert des Referenzbereichs und wird entsprechend für IgG, IgA und IgM berechnet.
Voraussetzung für die Berechnung ist das Vorliegen eines zeitgleich (am selben Tag) entnommenen Liquor/Serum-Paars mit quantitativer Bestimmung des jeweiligen Gesamt-IgG-Gehalts sowie der erregerspezifischen IgG-Antikörperaktivität (in Aktivitätseinheiten oder in Verdünnungsstufen). Für die Berechnung von QLim ist außerdem die zeitgleiche Bestimmung von Albumin im Liquor und Serum erforderlich.
Probenvolumen: mindestens 1 ml
Präanalytische Fehler und Störfaktoren:
Blutbeimengungen zum Liquor können zu falsch hohen AI führen.
Bestimmungsmethodik |
AI |
Graubereich |
Quantifizierender ELISA |
0,5 – 1,5 |
1,5 - 3 |
Titration |
0,5 - 2 |
2 - 3 |
Referenzwerte wurden intern an die jeweilige Methodik angeglichen und validiert. orientierende Literatur: |
Die Antikörperproduktion ist erst ca. 1-2 Wochen nach Infektion messbar, sodass bei Verdacht auf eine akute Infektion immer der direkte Erregernachweis angestrebt werden sollte.
AI ≥ 3:
Intrathekale Sythese spezifischer Immunglobuline, ggf. vereinbar mit einer ZNS-Erkrankung durch den jeweiligen Erreger.
AI > 1,5 - 3 (ELISA) bzw. > 2 - 3 (Titration):
Graubereich, hilfreich kann ein Abgleich mit den AI-Werten anderer Erreger sein, um zwischen einem normalen und einem pathologischen Wert zu unterscheiden.
Persistierende AIs:
Auch nach ausgeheilter Infektion kann der entsprechende AI lang anhaltend erhöht bleiben. Im Rahmen einer Multiplen Sklerose kann man eine intrathekale polyspezifische Synthese von Masern-, Röteln-, VZV- etc. finden, ohne dass dies Hinweis auf eine ZNS-Erkrankung durch den jeweiligen Erreger ist.
Literaturangaben: