Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
19.04.2024
Das Masernvirus ist ein hochkontagiöses Paramyxovirus.
Die Übertragung erfolgt über Tröpfcheninfektion. Nach einer Inkubationszeit 8-12 Tage kommt es zu einem katarrhalischen Prodromalstadium mit Fieber, Husten, Schnupfen und Konjunktivitis. An der Wangenschleimhaut treten Koplik-Flecken auf. Anschließend tritt das makulopapulöse Masernexanthem auf. Die Ansteckungsfähigkeit beginnt bereits 4 Tage vor Auftreten des Exanthems und hält bis 4 Tage nach Auftreten des Exanthems an.
Komplikationen sind Pseudokrupp, Bronchitis, Pneumonie, Otitis media sowie Diarrhöe.
Die virusbedingte Encephalitis kann in drei unterschiedlichen Formen auftreten: para- oder postinfektiöse Encephalitis, subakute Einschlusskörperchen-Encephalitis (bei Vorliegen eines Immundefektes) und nach Jahren die seltene subakute skerosierende Panencephalitits (SSPE), die immer tödlich verläuft.
Chemilumieszenz-Immunoassay (CLIA):
Die Methode zur semi-quantitativen Bestimmung von spezifischem Anti-Masernvirus IgG ist ein indirekter Test, der sich auf das Prinzip der Chemilumineszenz (CLIA) stützt. Rekombinante Masernvirus-Proteine werden verwendet, um Magnetpartikel (Festphase) zu beschichten, und ein Antikörper (Maus, monoklonal) ist mit einem Isoluminol-Derivat verbunden (Isoluminol-Antikörper-Konjugat). Während der ersten Inkubation binden sich die in den Kalibratoren, in den Proben oder in den Kontrollen vorhandenen Anti-Masern-Antikörper an die Festphase. Während der zweiten Inkubation reagiert das Konjugat mit dem an die Festphase schon gebundenen Anti-Masern IgG. Nach jeder Inkubation wird das ungebundene Material in einem Waschzyklus entfernt. Dann werden die Starterreagenzien hinzugefügt und die Lichtreaktion (Chemilumineszenz) gestartet. Das Lichtsignal, und also die Menge des Isoluminol-Antikörper-Konjugats, wird von einem Photomultiplier in relativen Lichteinheiten (RLU, relative light units) gemessen und ist zur Konzentration der Anti-Masernvirus IgG-Antikörper, welche in den Kalibratoren, Proben oder Kontrollen vorliegt, proportional.
Bei der qualitativen Bestimmung von IgM-Antikörpern erfolgt analog zur IgG-Bestimmung.
Reagenzien: LIAISON® Measles IgG und IgM (Fa. DiaSorin)
Ikterische, hämolytische und lipämische Proben sollten nur unter Vorbehalt eingesetzt werden. Bakteriell kontaminierte Proben müssen verworfen werden.
Beurteilung:
Spätestens 3 Tage nach Beginn des Exanthems sind spezifische IgM-Antikörper bei einer Maserninfektion nachweisbar, nach 7 Tagen werden IgG-Ak nachweisbar.
Eine Immunität kann bei einer IgG-Ak-Konzentration von 200 mIU/ml angenommen werden.
Die Berechnung des Antikörper-Spezifitäts-Index (AI) dient dem Nachweis der intrathekalen Synthese von erregerspezifischen Immunglobulinen. Ätiologische Abklärung einer aseptische masernbedingten Encephalitis.
Infektionsschtutzgesetz:
Nach §6 IfSG besteht bei Krankheitsverdacht, bei Erkrankung sowie bei Tod an Masernvirusinfektion Meldepflicht
Nach § 7 ist der Nachweis einer Masernvirusinfektion namentlich dem örtlichen Gesundheitamt zu melden.
Literatur: