Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
15.01.2025
Bei chronischen Entzündungen finden sich im Serum polyklonale IgG-Antikörper gegen verschiedene Antigene. Bei der elektrophoretischen Aufspaltung entlang ihres pH-Gradienten und anschließender Immunfixation mit einem spezifischen Antiserum ergibt sich ein Bandenmuster, welches sich bei einem Vergleich von Liquor und Serum ebenfalls im Liquor findet. Beim Vorliegen einer intrathekalen Ig-Synthese finden sich einige Immunglobuline jedoch verstärkt im Liquor. Man spricht hier von oligoklonalen Banden, die somit hinweisend auf einen entzündlichen Prozess im ZNS sind (virale ZNS-Infektion, opportunistische ZNS-Infektionen und Multiple Sklerose).
Isoelektrische Fokussierung und Immunfixation:
Der Nachweis von oligoklonalen Banden im Liquor, im Vergleich zum Serum erfolgt mittels isoelektrischer Fokussierung. Proteine werden entlang eines pH-Gradienten elektrophoretisch aufgetrennt und anschließend mittels eines spezifischen Antiserums markiert (Immunfixation).
Gerät: Sebia Hydrasys 2 Scan Focussing (Fa. Sebia)
Präanalytische Fehler und Störfaktoren:
Zum Nachweis des oligoklonaler Banden ist eine möglichst zeitgleiche (taggleiche) Abnahme von Liquor und Serum notwendig.
Probenvolumen: mindestens 20 µl
Das Ergebnis wird rein qualitativ angegeben, man unterscheidet fünf verschiedene Reaktionsmuster:
OG1: Keine Banden in Liquor und Serum
Interpretation: Keine oligoklonalen Banden
OG2: Oligoklonale IgG-Banden im Liquor, nicht im Serum
Interpretation: Intrathekale IgG-Synthese
OG3: Oligoklonale IgG-Banden im Liquor und teils identische Banden im Serum
Interpretation: Intrathekale IgG-Synthese
OG4: Übereinstimmende oligoklonale Bandenmuster in Liquor und Serum
Interpretation: Keine Intrathekale IgG-Synthese bei systemischer Immunreaktion mit Schrankenfunktionsstörung
OG5: Monoklonale Bandenmuster in Liquor und Serum
Interpretation: Systemische Paraproteinämie hinweisend auf monoklonale Gammopathie
Der Nachweis von oligoklonalen Banden im Liquor ist empfindlicher als die Darstellung im "Reiber-Diagramm", um eine intrathekale Ig-Synthese von einer Schrankenstörung zu unterscheiden.
Allerdings werden nur intrathekal synthetisierte IgG-Antikörper abgebildet und es ist keine Aussage über humorale Immunreaktionsmuster möglich für die auch die Bestimmung von IgM- und IgA-Antikörpern im Liquor notwendig wäre.
Bei einem Verdacht auf eine intrathekale Ig-Synthese bei entzündlichen Prozessen ist es also sinnvoll sowohl ein Liquor/Serum-Quotientendiagramm, als auch oligoklonale Banden im Liquor zu bestimmen und bei Auffälligkeiten erregerspezifische AI anzufordern, um das infektiöse Agenz zu identifizieren.
Literaturangaben: