Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
30.09.2024
Proteinelektrophorese (Serum)
Indikation
Diagnostik von Dysproteinämie.
Indikationen zur Bestimmung sind eine erhöhte BSG, Proteinurie und eine Erhöhung/Erniedrigung des Gesamtproteins im Serum und der einhergehende Verdacht auf:
- Monoklonale Gammopathien [siehe Analyt "Monoklonale Immunglobuline"]
- Akute und chronische Entzündungsreaktionen
- Protein-Verlustsyndrome (Niere, Gastrointestinaltrakt, Haut, Präsenz von Ex- und Transsudaten)
Methode
Kapillarzonen-Elektrophorese:
Es erfolgt die Trennung von Serumproteinen in einer Silicakapillare in freier Lösung. Die Migration der Proteine in der Kapillare wird durch den elektroosmotischen Fluss (EOF), durch die Ladung des Puffers, dessen pH-Wert (8,6) größer ist als der pH am isoelektrischen Punkt der Proteine, sowie durch die angelegte Spannung erreicht. Die Proteinfraktionen werden durch UV-Messung quantifiziert und eine Extinktion-Ort-Kurve aus acht Fraktionen (Albumin, alpha1-Globulin, alpha2-Globulin, ß1-Globulin, ß2-Globulin und y-Globulin) errechnet. Ein wichtiger Unterschied zu anderen Elektrophorese-Verfahren ist, dass die Lipoproteine in der Albuminfraktion mitwandern.
(Material: Serum)
Gerät: Capillarys 2 Flex-Piercing System (Fa. Sebia)
Material
- Serum
Präanalytik
Präanalytische Fehler und Störfaktoren:
Es sollten keine hämolytischen Proben, keine Plasmaproben und keine Proben mit hohen Lipidkonzentrationen verwendet werden. Die Verwendung von Plasmaproben führt durch Fibrinogen zu Gradienten im ß-Globulinbereich.
Therapeutisch eingesetzte monoklonale Antikörper (Rituximab, Infliximab, Trastuzumab, Adalimumab und weitere) sind in der KZE in der gamma-Globulinfraktion nachweisbar bis zu 3 Monaten nach Therapiebeendigung.
Referenzbereich
|
Alter |
Albumin (%) |
Alpha-1-Globulin (%) |
Alpha-2-Globulin (%) |
Betaglobulin (%) |
Gammaglobulin (%) |
|
Bis 1 Jahr |
54,2 – 67,8 |
2,8 - 7 |
11,4 – 18,6 |
7,5 – 11,1 |
5,4 – 14,2 |
|
2 bis 4 Jahre |
51,2 – 65,8 |
3,1 – 7,1 |
10,8 – 19,8 |
7,4 – 11,3 |
7,9 – 15,7 |
|
5 bis 7 Jahre |
52,9 – 67,3 |
2,9 - 6 |
11,5 – 15,9 |
7,5 – 11,7 |
7,7 – 16,7 |
|
8 bis 10 Jahre |
58,1 – 65,1 |
3 – 5,6 |
10,7 – 14,6 |
6,9 - 10 |
8,7 – 17,3 |
|
11 bis 21 Jahre |
52,9 – 62,6 |
3,3 – 7,1 |
9,9 – 14,4 |
8,2 – 12,2 |
10 – 19,5 |
|
Erwachsene |
54,7 – 67,3 |
2,9 – 5,5 |
6,6 – 12,5 |
8,9 – 13,1 |
9,2 – 19,4 |
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* Labor u. Diagnose (L. Thomas, Hrsg.) TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main 2012 8. Auflage |
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Hinweise
Bewertung der Kapillarzonen-Elektrophorese:
Generell erlaubt die Serumprotein-Elektrophorese keine direkte Diagnosestellung. Es kann jedoch eine Zuordnung von bestimmten Mustern zu Krankheitsgruppen erfolgen und eine Verlaufsbeurteilung solcher Erkrankungen ermöglichen.
Albumin:
Bei Verminderung sind reaktiv die alpha-, beta- und gamma-Globuline erhöht und das Totalprotein zunächst ausgeglichen.
Akut-Phase-Proteine:
Sie befinden sich in der alpha1- und alpha2-Fraktion und sind bei akuten Entzündungszuständen erhöht.
Verminderte Werte finden sich bei akuter Hepatitis, chronisch-aktiven Lebererkrankungen und Proteinverlust-Syndromen.
Transthyretin-Transferrin:
Präalbumin (Transthyretin) wandert vor der Albumin-Fraktion und ist im Rahmen einer Proteinmangel-Ernährung vermindert.
Transferrin wandert in der ß-Globulinfraktion und ist bei Eisenmangel erhöht und vermindert bei Proteinmangelzuständen und chronischen Erkrankungen.
Diese Gruppe gehört zu den Anti-Akut-Phase-Proteinen.
Immunglobuline:
Befinden sich in der gamma-Globulinfraktion. Vermehrungen werden als Gammopathie bezeichnet:
- polyklonal: breitbasige gamma-Globulinvermehrung
- monoklonal: schmalbasiger M-Gradient
- oligoklonal: sägeblattförmige (mehrere) Gipfel in gamma-Globulinfraktion
Limitationen der Kapillarzonen-Elektrophorese:
- Niedrige Konzentrationen von monoklonalem IgA wandern in ß-Fraktion oder liegen im Transferringipfel verborgen
- Niedrige Konzentratuinen von monoklonalem IgM
- Freie Leichtketten
- Monoklonales IgD
- Monoklonale Ig mit hohem isoelektrischen Punkt (gamma-Globulinfraktion)
Sonstiges
Literaturangaben:
- Labor u. Diagnose (L. Thomas, Hrsg.) TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main 2012 8. Auflage