Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19493-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO 15189:2023 akkreditiertes Labor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-ML-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage D-PL-19492-02-00 aufgeführten Akkreditierungsumfang.
Stand:
30.09.2024
Die mikroskopische Auswertung des Urinsediments erfolgt, wenn der Urinstatus pathologische Werte bei Erythrozyten, Leukozyten, Nitrit oder Protein aufweist.
Außerdem empfiehlt sich eine Untersuchung des Sediments bei symptomatischen Patienten und Patienten mit chronischen Erkrankungen der Nieren und Harnwege.
Mikroskopische Untersuchung
Sediment-Gesichtsfeld-Methode (40er Objektiv)
Der Urin wird zentrifugiert und der Überstand anschließend abgegossen. Das verbleibende Sediment wird auf einen Objektträger aufgebracht. Es werden mehrere Gesichtfelder mikroskopisch ausgewertet.
Semiquantitativ pro Gesichtsfeld beurteilt werden Leukozyten, Erythrozyten, dysmorpher Erythrozyten (Akanthozyten), Rund- und Plattenepithelien, Salze, Harnsäure- und Kalziumoxalat-Kristalle, Urate und Bakterien. Desweiteren wird die Probe auf Zylinder (hyaline Z., granulierte Z., Leukozytenz. , Erythrozytenz., Epithelz.), Pilze und Trichomonaden und Fettropfen durchmustert.
Zählkammermethode (40er Objektiv)
Die nicht zentrifugierte Urinprobe wird mit einer Kapillare in eine Fuchs-Rosenthal-Kammer eingefüllt. Es wird ein Großquadrat ausgezählt und die Anzahl der Erythrozyten und Leukozyten pro µl errechnet. Bei der Verwendung der Koya-Kammer wird das komplette Raster ausgezählt und die Zellzahlen anschließend erechnet. Die Methode dient der quantitativen Zellzahlbestimmung.
Erster morgentlicher Mittelstrahlurin
In der diagnostischen Wertigkeit absteigend: Blasenpunktion > Katheterurin > Mittelstrahlurin
Die Urinprobe sollte nicht älter als 2 Stunden sein.
Eine genitale Reinigung ist vor Gewinnung des Mittelstrahlurins empfohlen.
Sediment-Gesichtsfeld-Methode*
Erythrozyten: bis 2/Gesichtsfeld
Leukozyten: bis 5/Gesichtsfeld
Normalbefund: nur hyaline Zylinder
Zählkammermethode (40er Objektiv)**
Erythrozyten: 0/µl
Leukozyten: <20/µl norm, 20 - 50/µl verdächtig, > 50 µl pathologisch
Akanthozyten: < 5 %
* Labor u. Diagnose (L. Thomas, Hrsg.) TH-Books Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main 2008 7. Auflage
** Thomas, L. (Hrsg.): Labor und Diagnose, TH-Books Frankfurt/Main 1998, S. 389
Interpretation bei Ausscheidung von Zylindern/Zellen:
Zylinder entstehen in den distalen Tubuli und den Sammelrohren. Die Matrix aller Zylinder besteht aus dem von Tubuluseihlien gebildetem Tamm-Horsfall-Protein.
Hyaline Zylinder: Normalbefund; vermehrt bei körperlicher Belastung und Herzinsuffizienz
Granulierte Zylinder: bestehend aus Epithel- und Blutzellen; vermehrt bei Proteinurie
Wachszylinder: bestehend aus amorphem Material; vermehrt bei polyurischer Niereninsuff.
Fettzylinder: bestehend aus degen. Tubuluszellen; vermehrt bei nephrotischem Syndrom
Epithelzylinder: bestehend aus Nephronepithel; vermehrt bei akuter Tubulusnekrose, akuter intertitieller Nephritis, Nierentransplantatabstoßung
Erythrozytenzylinder: sicherer Hinweis auf eine renoparenchymatösen Erkrankung, Glomerulopathie und Glomerulonephritis
Hämoglobinzylinder: bei renaler Blutung und intravaskulärer Hämolyse
Leukozytenzylinder: Pyelonephritis, interstitielle Nephritis, proliferative Glomerulonephritis
Bakterienzylinder: bei Pyelonephritis
Akanthozyten (dysmorphe Erythrozyten): Hinweisend auf eine glomeruläre Erkrankung
Literaturangaben:
Anders, Schlöndorff: Mikroskopische Differenzialdiagnostik des Harns. Fa. Roche 2002